Einkäufer

Wie werde ich Einkäufer?

Beruf Einkäufer

Köln/Frankfurt/Main (dpa/tmn) – Autobauer produzieren Mittelarmlehnen oder Sitzpolster nicht selbst. Sie kaufen diese Teile von Zulieferern. Weil es davon viele gibt, braucht der Autobauer dafür einen Experten in seinem Haus.

Schließlich geht es oft um Millionen-Beträge. Damit kommt dem Einkäufer, den es in vielen Branchen gibt, große Verantwortung zu. «Zur Zeit mangelt es an Einkäufern», sagt Alexander Sehr vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) aus Frankfurt.

Einkaufen müssen die meisten Betriebe, unabhängig von der Unternehmensgröße, betont Jürgen Weuthen, Studienleiter am Standort Köln der Fachhochschule für Oekonomie & Management in Essen. Das betreffe sowohl den privatwirtschaftlichen Bereich als auch öffentlich-rechtliche Institutionen sowie Non-Profit-Organisationen. Je nachdem, wie groß ein Unternehmen ist, gibt es einzelne Stellen oder Abteilungen, die sich auf den Einkauf bestimmter Güter, zum Beispiel Laborgeräte, Maschinen und Anlagen, spezialisiert haben.

Um das bestmögliche Ergebnis für den eigenen Betrieb zu erzielen, muss der Einkäufer engen Kontakt zu Lieferanten pflegen. Daneben schaut er sich ständig nach anderen Lieferanten um. «Kontinuierlich vergleicht er die Qualität und die Preise seiner zu beschaffenden Sach- und Dienstleistungen und entwickelt Optimierungsvorschläge», sagt Weuthen.

«Um als Einkäufer zu arbeiten, ist eine kaufmännische Ausbildung und meist zusätzlich eine Fortbildung beziehungsweise ein Studium im kaufmännischen Bereich erforderlich», sagt Hannelore Paulini-Schlottau vom Bundesinstitut für Berufsbildung in Bonn. Dabei sollte die Ausbildung aber zu der Branche passen, in der man später arbeiten will.

Den Ausbildungsberuf «Einkäufer» gibt es allerdings nicht. Vielmehr sind die Inhalte «Einkauf und Beschaffung» Teile handelsspezifischer Ausbildungsgänge zum Beispiel beim Kaufmann im Einzelhandel oder im Groß- und Außenhandel. «Aufbauend auf die Ausbildung kann eine Fortbildung in einer Bildungseinrichtung absolviert werden», sagt Paulini-Schlottau. «In größeren Unternehmen ist fast immer ein betriebswirtschaftliches Studium Voraussetzung.»

Betriebswirtschaftslehre (BWL) oder Ingenieurswissenschaften mit BWL-Schwerpunkt sind nach Worten von Klaus Möller, Studiendekan Betriebswirtschaft/Einkauf und Logistik an der Hochschule Pforzheim, denkbar, um in den Job einzusteigen. Mit einem akademischen Abschluss in der Tasche sei ein jährliches Anfangsgehalt von etwa 40 000 Euro brutto möglich. «Die Funktion Einkauf in ihrem Verantwortungsprofil ist inzwischen auf der Vorstandsebene angekommen», erklärt Möller.

Informationen: FOM Fachhochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, Leimkugelstraße 6, 45141 Essen, E-Mail: info@fom.de