Metall- und Elektroindustrie übernimmt mehr Auszubildende

Die Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg bildet in diesem Jahr mehr aus und bringt sich für die 2012 anstehende Tarifrunde in Stellung.

Im Herbst liegt das Plus bei der Ausbildung in den Betrieben im Vergleich zum Vorjahr bei 13,7 Prozent, wie der Arbeitgeberverband Südwestmetall am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Die Forderung nach einer unbefristeten Übernahme von Auszubildenden durch die IG Metall könnte für einen Rückgang sorgen, warnte der Verband.

Bis Ende September hätten die Mitgliedsunternehmen 7.449 neue Auszubildende gemeldet. Allerdings dürfte die Zahl nach Verbandsangaben weit höher sein. An der Erhebung hätten sich von den mehr als 1.600 verbandsgebundenen Betrieben knapp drei Viertel beteiligt. Diese beschäftigten rund 480.000 Mitarbeiter. In der gesamten baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie arbeiteten aber knapp 870.000 Menschen.

Zudem meldete Südwestmetall eine hohe Übernahmequote. Knapp ein Drittel mehr Lehrlinge als im Vorjahr sei unbefristet übernommen worden. Nehme man diejenigen hinzu, die nach einer einjährigen Befristung übernommen werden, liege der Anteil der unbefristet Übernommenen bei knapp 80 Prozent.

Für Südwestmetall ist dies ein Beleg dafür, dass die unbefristete Übernahme in der Metall- und Elektroindustrie im Land bereits die Regel ist. Die IG Metall bekämpft also ein Phantom, wenn sie die Betriebe zur unbefristeten Übernahme zwingen will, sagte der Verbandsvorsitzende Rainer Dulger. Die IG Metall hatte angekündigt, in die nächste Tarifrunde 2012 unter anderem mit der Forderung nach einer unbefristeten Übernahme von Auszubildenden zu gehen.

Nach den Worten Dulgers gefährdet dies Ausbildungsplätze. Denn in den vergangenen vier Jahren hätten zahlreiche Betriebe über Bedarf ausgebildet. Im Falle einer Übernahmepflicht hätten allerdings fast 90 Prozent dieser Betriebe signalisiert, das Angebot an Ausbildungsplätzen über ihren Bedarf hinaus zu reduzieren oder einzustellen.