Alleinerziehende sollen individuelle Hilfe bei der Jobsuche bekommen

Alleinerziehende sollen künftig besser bei der Jobsuche unterstützt werden.

Dazu habe das Sozialministerium gemeinsam mit der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit ein Modellprojekt in Schwerin gestartet, sagte Sozialministerin Manuela Schwesig (SPD) am Donnerstag. Bei dem Projekt Alleinerziehende in Qualifikation und Arbeit (AQuA) sollen Betroffene individuell unterstützt werden.

Die Leiterin der Regionaldirektion, Margit Haupt-Koopmann, sagte, es gebe keine Gruppe, deren Lebenslage so komplex sei wie die der Alleinerziehenden. Daher müssten die Angebote auf die jeweiligen Bedürfnisse angepasst werden. So sollen Betroffene eine persönliche Beratung erhalten, aber auch Hilfe bei der Strukturierung des Alltags.

Zudem gebe es speziell geschulte Ansprechpartner in den Jobcentern und Kinderbetreuungsangebote für die Zeit, in der die Eltern in den Beratungsgesprächen seien. Auch eine Schuldner- oder Suchtberatung werde bei Bedarf angeboten.

9.200 Alleinerziehende im Nordosten sind ohne Job

Für das Projekt meldeten sich den Angaben nach 105 Frauen, von denen vier bereits vermittelt werden konnten. Das Projekt sei zunächst bis Ende des Jahres befristet. Sollte es sich bewähren, könne es auch auf andere Regionen ausgeweitet werden.

Im Nordosten gibt es der Arbeitsagentur zufolge 9.200 Alleinerziehende ohne Job, davon seien 8.450 Frauen. In Schwerin gebe es 620 Betroffene, von denen ebenfalls die meisten Frauen seien. Lediglich 30 Schweriner Männer ohne Arbeitsstelle kümmerten sich alleine um ihre Kinder.

Haupt-Koopmann appellierte an die Unternehmen im Land, stärker auf die Bedürfnisse von Alleinerziehenden einzugehen. So müssten etwa die Arbeitszeiten flexibler gestaltet werden können. Eine weitere Möglichkeit sei, den Müttern und Vätern anzubieten, von Zuhause aus zu arbeiten. Gerade diese Arbeitssuchenden hätten große Potenziale. 70 Prozent von ihnen verfügten über eine abgeschlossene Berufsausbildung.