Arbeitnehmer müssen auch mal «Nein» sagen können

Bonn (dpa/tmn) – Am Arbeitsplatz ist es oft wichtig, diplomatisch «Nein» sagen zu können. Schließlich ist es nicht vernünftig, auf alle Bitten und Anliegen von Kollegen immer gleich einzugehen.

Andererseits macht es sich nicht gut, Wünsche brüsk zurückzuweisen. Hilfreich kann in solchen Fällen schon sein, die Nuancen des Nein-Sagens zu beherrschen: Eine Möglichkeit, auf die Bitte um eine Gefälligkeit diplomatisch zu reagieren, ist zum Beispiel das «bedingt Ja-Sagen», erläutert der Verlag für die Deutsche Wirtschaft in Bonn. Dabei geht der Angesprochene auf den Wunsch des Kollegen ein, gibt aber keine verbindliche Zusage.

So könnte er zum Beispiel antworten «Ja, theoretisch schon. Aber ich verreise übermorgen, und vorher wird es zu eng. Sollte ich eine Möglichkeit sehen, melde ich mich, okay?». Das hat den Vorteil, dass die Bitte nicht sofort abgeschlagen wird, der Kollege aber möglicherweise noch eine andere Lösung findet. Ähnlich funktioniert das «partielle Ja». Dabei signalisiert der Angesprochene ebenfalls Hilfsbereitschaft, setzt aber zeitliche oder inhaltliche Grenzen. Eine Möglichkeit ist, Hilfe anzubieten, aber frühestens für den folgenden Tag und nur bis zum Nachmittag.

Für klare Verhältnisse sorgt am ehesten ein unmissverständliches «Nein». Höflich formuliert und unter Angabe plausibler Gründe ist es dem Fachverlag zufolge der beste Weg, falls es tatsächlich schwierig wäre, einem Kollegen Arbeit abzunehmen. In dem Fall könnte der Betreffende sagen, dass es ihn freut, um Hilfe gebeten zu werden, dann aber eine Formulierung des Bedauerns anschließen und darauf hinweisen, dass er selbst noch so viel um die Ohren hat, dass es nicht möglich ist, dem anderen unter die Arme zu greifen.