Arbeitsmarkt profitiert von Frühjahrsbelebung

Mit der Frühjahrsbelebung hat sich im März die Lage auf dem Thüringer Arbeitsmarkt entspannt.

Im Vergleich zum Vormonat sank die Zahl der Arbeitslosen um 5.200 auf 108.400, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag mitteilte. Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) sieht angesichts der Entwicklung Thüringen als Vorreiter beim Aufbauprozess der neuen Länder.

Wie die Behörde weiter mitteilte, waren im März auf Jahressicht 9.200 Menschen weniger ohne Job. Die Erwerbslosenquote sank binnen Monatsfrist um 0,5 Punkte auf 9,2 Prozent. Der Thüringer Arbeitsmarkt setze sich damit weiterhin deutlich vom ostdeutschen Durchschnitt ab, sagte der Chef der Regionaldirektion, Kay Senius. Im März habe einerseits die Arbeitskraftnachfrage zugenommen, und andererseits hätten mehr Menschen eine Tätigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt aufgenommen als im Vormonat.

Erste Anzeichen für Verbesserung der Lage älterer Erwerbsloser

Wirtschaftsminister Matthias Machnig (SPD) sagte, Thüringen habe Anschluss an das Niveau der alten Länder gefunden. Allerdings müsse die anhaltende strukturelle Spaltung des Arbeitsmarkts überwunden werden. Diese Probleme wird die momentan gute Konjunktur nicht im Selbstlauf lösen, sagte er.

Auch der DGB Hessen-Thüringen äußerte sich erfreut über die Entwicklung am Arbeitsmarkt. Bezirkschef Stefan Körzell kritisierte jedoch, dass es noch immer viele Arbeitsplätze in der Leiharbeit gebe.

Den Angaben zufolge wurde der Arbeitsagentur im März 6.400 offene Stellen gemeldet – ein Plus von 600 im Vergleich zum Februar. Vor allem in den Produktions- und Fertigungsberufen sowie im Bereich Verkehr und Logistik, in der Gesundheitsbranche, im Handel und auf dem Bau gebe es Bedarf.

Lage auf Ausbildungsmarkt weiter angespannt

Darüber hinaus verwies Senius darauf, dass es erste Anzeichen gebe, dass die Unternehmen auch wieder verstärkt Ältere in Lohn und Brot bringen. So sank die Arbeitslosigkeit bei den über 50-Jährigen binnen Monatsfrist um fast fünf Prozent. Bei den über 55-Jährigen belief sich das Minus auf rund vier Prozent. Dagegen nahm die Jugendarbeitslosigkeit nur leicht ab. Deutlich größer fiel mit 7,8 Prozent jedoch der Rückgang im Vergleich um Vorjahr aus.

Laut Behörde waren im Januar landesweit 746.300 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Auf Jahressicht sei dies ein Anstieg um knapp zwei Prozent.

In einer Zwischenbilanz zur Lage auf dem Ausbildungsmarkt hieß es derweil, dass die Bewerber nicht ausreichten. Bis Mitte März hätten sich rund 8.200 Jugendliche für eine betriebliche Ausbildung registriert. Zugleich legte die Zahl der gemeldeten betrieblichen Ausbildungsstellen auf rund 10.900 zu. Damit kämen ähnlich wie im Vorjahr auf 100 Bewerber 134 Lehrstellen. Derzeit seien noch 5.500 Bewerber auf der Suche und 8.200 Lehrstellen unbesetzt. Für eine abschließende Bewertung sei es allerdings noch zu früh.