Arbeitsmarkt zeigt erste Zeichen für Frühjahrsbelebung

Auf dem Thüringer Arbeitsmarkt gibt es erste Anzeichen einer Frühjahrsbelebung.

Nach dem kräftigen Anstieg zu Jahresbeginn blieb die Erwerbslosenzahl im Februar nahezu konstant. 113.600 Menschen waren offiziell ohne Job, rund 1.100 mehr als im Vormonat, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch in Halle mitteilte. Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) und Wirtschaftsminister Matthias Machnig (SPD) zeigten sich in Erfurt trotz des Anstiegs mit der Entwicklung zufrieden.

Laut Agentur legte die Arbeitslosenquote um 0,1 Punkte auf 9,7 Prozent zu. Die Einflüsse des Winters auf den Arbeitsmarkt sind zwar spürbar, weniger Entlassungen und die steigende Arbeitskräftenachfrage sind aber erste Zeichen für eine anstehende Frühjahrsbelebung, sagte der Chef der Regionaldirektion, Kay Senius. Der Thüringer Arbeitsmarkt setze sich damit weiter deutlich vom ostdeutschen Durchschnitt ab.

Arbeitsmarkt ist aufnahmefähiger geworden

Lieberknecht sieht einmal mehr den Erfolg der Wirtschaftspolitik bestätigt. Unter anderem sei der Freistaat das einzige der neuen Länder, in dem sich die Arbeitslosenquote unter zehn Prozent hält. Die vor allem auf die Förderung des Mittelstands ausgerichtete Politik werde daher fortgesetzt, sagte sie.

Den Angaben zufolge meldeten sich im Februar 23.500 Menschen arbeitslos – rund ein Drittel weniger als im Januar. Zugleich fanden 5.700 Erwerbsfähige eine neue Anstellung auf dem ersten Arbeitsmarkt. Dass die Arbeitslosigkeit trotz eines geringeren Einsatzes arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen auf Jahressicht gesunken sei, zeige, dass der Arbeitsmarkt aufnahmefähiger geworden ist, sagte Senius.

Arbeitgeber melden wieder mehr offene Stellen

Die Arbeitgeber meldeten im Februar 5.800 freie Stellen – ein Drittel mehr als im Vormonat. Vor allem in den Produktions- und Fertigungsberufen, im Bereich Verkehr und Logistik sowie in der Gesundheitsbranche herrsche Bedarf. Senius sieht darin ein Zeichen, dass die Betriebe trotz der Unsicherheiten im Euroraum optimistisch in das Jahr 2012 blicken. Wirtschaftsminister Machnig sprach von einem ermutigenden Signal für Arbeitsuchende.

Darüber hinaus verwies Senius darauf, dass die Zahl der arbeitsfähigen Hartz-IV-Empfänger auf den tiefsten Februarstand gefallen sei. Derzeit bezögen 147.500 Menschen die staatliche Unterstützung, 14.400 weniger als vor einem Jahr.

Machnig sagte, dass die Verfestigung der Langzeitarbeitslosigkeit einmal mehr die Bilanz trübe. Weiterhin profitiere ein großer Teil der Beschäftigten nicht vom Aufschwung – darunter auch Ältere und prekär Beschäftigte.

Für die Linke ist die Entwicklung weit weniger positiv, wenn man sich vergegenwärtigt, aus welchen Reihen der Zuwachs an Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat stammt. Rund die Hälfte sei unter 25 Jahre, sagte Arbeitsmarktexpertin Ina Leukefeld.