Azubis in Ostdeutschland verdienen spürbar weniger

Köln (dpa/tmn) – Im Durchschnitt bekommen Auszubildende in Ostdeutschland immer noch 90 Euro weniger als im Westen. Allerdings sind die Azubi-Gehälter in Ostdeutschland 2008 im Schnitt um 0,9 Prozent stärker gestiegen.

Darauf weist das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln hin. In einigen Ausbildungsberufen gebe es fast kein Lohngefälle mehr. Kaufleute für Versicherungen und Finanzen beispielsweise erhalten in Ost und West annähernd das gleiche. Vermessungstechniker und Sozialversicherungsfachangestellte verdienen in der Ausbildung in Ostdeutschland sogar mehr. Der Durchschnitt bei allen Azubis lag im vergangenen Jahr bei 657 Euro in West- und 567 Euro in Ostdeutschland.

In vielen Ausbildungsberufen holen die Azubis im Osten spürbar auf. Das gilt dem IW zufolge für Bankkaufleute, Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk oder Anlagenmechaniker für Sanitär- und Heizungstechnik. Sie bekamen 2008 zwischen 10 und 17 Prozent mehr als Azubis im Jahr davor. Ein Grund für die Entwicklung: Betrieblicher Nachwuchs ist laut dem IW in Ostdeutschland immer schwerer zu finden. Künftig werde es in den ostdeutschen Bundesländern flächendeckend weniger Bewerber als Ausbildungsplätze geben.