Azubis müssen oft als Aushilfe im Betrieb herhalten

Berlin (dpa/tmn) – Kaffeekochen oder Gassigehen mit dem Hund des Chefs – mit solchen Dingen müssen sich viele Azubis herumschlagen. Rund jeder achte Lehrling (13,4 Prozent) gibt an, «häufig» oder sogar «immer» Dinge erledigen zu müssen, die nicht zur Ausbildung gehören.

Das ergibt sich aus dem neuen Ausbildungsreport des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), der am Donnerstag (27. August) in Berlin vorgestellt wurde. Betroffen sind vor allem Azubis aus den Dienstleistungsberufen, dem Ernährungshandwerk und der Baubranche.

Außerdem ist das Problem besonders in kleineren Betrieben verbreitet: So sagt jeder fünfte Auszubildende (19,4 Prozent) in Firmen mit bis zu zehn Mitarbeitern, dass ihm «immer» oder «häufig» Dinge aufgetragen werden, die nicht auf dem Ausbildungsplan stehen. Bei Firmen mit mehr als 500 Mitarbeitern gilt das nur für etwa jeden Fünfzehnten (6,5 Prozent).

Oft wagten Azubis als Mitarbeiter auf der untersten Ebene keinen Widerspruch, wenn sie als Aushilfe für fehlende Mitarbeiter einspringen oder Privates für den Chef erledigen müssen, heißt es in dem DGB-Report. Das Berufsbildungsgesetz regele aber eindeutig, dass solche Dinge nicht zu den Aufgaben eines Auszubildenden gehören.

Basis der Studie ist eine repräsentative Befragung von knapp 7000 Auszubildenden. Bei der Frage nach Tätigkeiten, die nicht zur Ausbildung gehören, wurden nur die Antworten von rund 3300 Lehrlingen ausgewertet. Diese hatten angegeben, ihren Ausbildungsplan sehr gut oder gut zu kennen.