Bayerns Wirtschaft wirbt für Zuwanderung von Fachkräften

Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) fordert im neuen Jahr ein verstärktes Vorgehen gegen den Fachkräftemangel.

Von diesem Problem sei der Freistaat besonders betroffen, sagte vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt der Nachrichtenagentur dapd. Bereits im Jahr 2015 könnten in Bayern laut einer Studie rund 520.000 Fachkräfte fehlen.

Brossardt warb unter anderem für die Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland. Er mahnte: Insgesamt brauchen wir eine Willkommenskultur in unserem Land. Notwendig sei zudem eine breit angelegte Bildungsoffensive und eine Verlängerung der Arbeitszeit.

Brossardt fügte hinzu, ferner müssten die Beschäftigungschancen von Arbeitslosen durch eine intensivierte Arbeitsvermittlung verbessert werden. Auch müsse die Erwerbsbeteiligung von Frauen erhöht werden.

Wir begrüßen, dass die Bundesregierung mit dem neuen Anerkennungsgesetz mittlerweile die Voraussetzung geschaffen hat, dass viele ausländische Berufsqualifikationen in Deutschland leichter und schneller anerkannt werden können, erklärte Brossardt. Auch die geplante Senkung der Mindestverdienstgrenzen und der erleichterte Arbeitsmarktzugang für qualifizierte Zuwanderer im Rahmen der Blue-Card-Regelung sei richtig.

Die vbw habe ein Bewerberportal im Internet eröffnet, das gezielt Bewerber aus Mittel- und Südeuropa anspreche. Hier sehen wir aufgrund der kulturellen Nähe die größten Chancen, Fachkräfte an uns zu binden, betonte Brossardt. Aber natürlich seien auch Fachkräfte aus dem nichteuropäischen Ausland willkommen.