Bei Prüfungsangst an frühere Erfolge denken

Hannover (dpa/tmn) – Gegen Prüfungsangst hilft es, frühere Erfolgserlebnisse im Kopf abzurufen. Das empfahl der Lerncoach Heinz-Georg Bruland auf der Bildungsmesse Didacta (10.-14. Februar) in Hannover.

Wer etwa vor einer Klausur im Studium Angst habe, sollte versuchen, sich an das Gefühl nach der bestandenen Abiturprüfung zu erinnern. «Dann denkt man sich automatisch: Wenn ich das damals geschafft habe, dann schaffe ich das hier jetzt auch.»

Um das eigene Selbstvertrauen zu stärken, könnten schon Erinnerungen an kleine Erfolgserlebnisse helfen, sagte Bruland. «Das kann zum Beispiel auch sein, wenn man als Kind ein Gedicht aufsagen musste und es richtig hinbekommen hat.» Der Gedanke an solche Vergleichssituationen könne die Anspannung lösen, wenn Studenten etwa vor einer mündlichen Abschlussprüfung das Gefühl haben, dem Prüfer gegenüber kein Wort herausbringen zu können.

Umgekehrt könnten negative Erlebnisse in der Vergangenheit oft der Grund sein, warum Studenten später Angst vor einer Prüfung haben. «Wenn man schon von den Eltern Sätze hört wie Dafür bist du zu dumm, dann prägt das natürlich.» Wer so abgestempelt wird, sehe sich dann auch selbst schnell in der Rolle des Verlierers. In solchen Fällen sei es sinnvoll, sich derartige Erlebnisse noch einmal innerlich vor Augen zu führen und dabei zu versuchen, sie aus einer anderen Perspektive zu betrachten. «Dann stellt man unter Umständen fest, dass das gar nicht stimmte, was man da verinnerlicht hat und man eben keineswegs so dumm ist.» Eine solche Erkenntnis könne dann als Fundament für ein stärkeres Selbstvertrauen in Prüfungssituationen dienen.