Bei Verbalattacken des Chefs nicht zurückschlagen

Stuttgart (dpa/tmn) – Schlagfertigkeit hilft bei verbalen Attacken des Chefs nicht wirklich weiter. Mit Worten zurückzuschlagen sei sogar die ganz falsche Strategie, warnt die Kommunikationstrainerin Gudrun Fey.

«Wenn man zurückschlägt, droht in jedem Fall eine Eskalation, dann gibt es einen Machtkampf», sagte die Expertin aus Stuttgart. «Und dabei siegt eben nicht der rhetorisch Bessere, sondern der, der mehr Macht hat.»

Mitarbeiter, die von einem Vorgesetzten scharf angegangen werden, seien gut beraten, lieber auf den «Salz-und-Pfeffer-Tonfall» zu setzen. «Man muss so sachlich reagieren, wie man im Restaurant um Salz und Pfeffer bittet», empfahl Fey. «Man holt den anderen damit auf die Sachebene zurück.»

Falsch sei aber auch, ganz zu kuschen. «Wer zu unfairen Attacken des Chefs schweigt, kann sich zwar nicht um Kopf und Kragen reden», so die Rhetoriktrainerin. Aber der Betroffene fühle sich schlecht und verliere an Ansehen im Unternehmen. Beide Reaktionen sind allerdings weit verbreitet: «Frauen sind meistens sprachlos, Männer schlagen eher zurück.»