Bei Vorträgen authentisch bleiben

Singapur (dpa/tmn) – Bei Vorträgen lautet ein wichtiger Tipp: «Authentisch bleiben!». Sich an den vielen Ratschlägen zu orientieren, die es zur Vorbereitung von Präsentationen oder zur Vorstellung von Projekten gibt, sei dagegen oft sogar kontraproduktiv.

Das sagt die Kommunikationstrainerin Petra Motte. «Mach& es so, wie du es machst, aber mach& es bewusst so.» Das sei besser, als beispielsweise krampfhaft zu versuchen, nicht leise zu sprechen, obwohl man eine leise Stimme hat. Auch Lampenfieber unbedingt bekämpfen zu wollen, sei nicht zu empfehlen. «Wichtig ist, sich selbst treu zu bleiben und sich nicht zu verstellen», sagt Motte, die in Singapur lebt.

Aufgeregt zu sein, sei keine Katastrophe. «Man darf auch mal den Faden verlieren. Das kann einen sogar sympathisch machen.» Entscheidend sei, wieder in seinen Text zu kommen: «Man kann ruhig sagen, dass man den Faden verloren hat und dann improvisieren.» Schlimmer sei, seine Zuhörer zu langweilen – inhaltlich oder durch fehlende Abwechslung bei der Präsentation. «Auch Beamer sind heute kein Türöffner mehr», sagte Motte. «Mit Powerpoint kann man niemanden mehr beeindrucken.» Origineller sei es inzwischen, die Folien zu reduzieren. «Oder warum nicht mal ganz ohne?»

Gut komme bei Zuhörern immer an, wenn der Vortragende verschiedene Methoden drauf hat: «Schüler schätzen auch, wenn ihr Lehrer den Unterricht mal ganz anders macht.» Aufmerksamkeit lasse sich grundsätzlich wecken, wenn etwas passiert, was die Zuhörer nicht erwartet haben. Davon profitiert der Redner sogar langfristig: «Das merkt man sich auch besser.» Schlecht ist es dagegen, wenn das Vortragen methodisch eintönig ist: «Nach lauter Folien fallen den Zuhörern bald die Augen zu», sagt Motte. Nur zu referieren, sei ebenfalls ermüdend. Am besten sei, «alle Sinne» der Zuhörer anzusprechen – oder jedenfalls immer möglichst mehrere.