Beim Duzen sollte der Chef keine Ausnahmen machen

Essen (dpa/tmn) – Beim Duzen am Arbeitsplatz gilt das Prinzip: Keiner darf bevorzugt werden. Der Chef sollte also entweder allen das Du anbieten oder keinem – sonst sieht es laut einem Experten so aus, als würde er die einen mögen und die anderen nicht.

«Wenn Ungleichbehandlung auf Sympathie beruht, wird es automatisch als Ungerechtigkeit empfunden. Das geht gar nicht», erklärt Hans-Michael Klein, Vorsitzender der Deutschen-Knigge-Gesellschaft in Essen.

Der Grundsatz gilt auch dann, wenn ein Vorgesetzter sich einzelnen Mitarbeitern stärker als anderen verbunden fühlt, weil sie zum Beispiel schon lange mit ihm zusammenarbeiten. Auch in diesem Fall sollte er sie bei der Anrede nicht demonstrativ bevorzugen. Allenfalls wenn ein Kollege ganz neu im Team ist, kann er zunächst gesiezt werden, auch wenn die übrigen Mitarbeiter bereits das Du angeboten bekommen haben. Falls in einer Gruppe unbeabsichtigt einige geduzt und einige gesiezt werden, müssten die letzteren zumindest die Möglichkeit haben, auch in den Genuss des Duzens zu kommen, so Klein.