Beim Vortrag auch mal einen Punkt machen

Vor Menschen zu sprechen, ist für viele mit viel Aufregung verbunden. Leicht passiert es, dass der Redner durch seinen Vortrag rennt. Dabei kommt es besser an, wenn man auch mal einen Punkt macht.

Bei einem Vortrag haben Redner oft einen genauen Plan davon im Kopf, was sie sagen wollen. Manche schaffen es aber nicht, ihren Vortrag auch mündlich richtig zu strukturieren. So vergessen einige, die Stimme am Ende des Satzes abzusenken, sagte die Logopädin und Sprecherzieherin Sabine Gutzeit . Der Grund: Man hat ein Sendungsbewusstsein und ist schon mit den Gedanken weiter. Das habe aber einen negativen Effekt: Die Rede wirkt gehetzt, und das Sprechen wird anstrengender.

Stellen Sie sich den Punkt am Ende des Satzes vor und konzentrieren Sie sich darauf, riet die Stimmtrainerin in einem Gespräch mit dem dpa-Themendienst. Das führe dazu, dass der Redner in seine mittlere Stimmsprechlage kommt, was die Stimme schont. Außerdem bekomme er einen Brustton der Überzeugung.
Raus mit verbrauchter Atemluft

Wer lange redet, sollte außerdem auf seine Körperhaltung achten. Redner streckten häufig den Kopf vor, weil sie den Zuhörern zugewandt sind. Oder sie neigen den Kopf leicht zur Seite. Beides führe dazu, dass die Sprechmuskulatur nicht optimal arbeiten kann, was wiederum zu Ermüdung führt. Richten Sie sich immer wieder gerade auf, empfahl Gutzeit. Um daran zu denken, helfe es, sich auf einen Punkt an der Wand zu konzentrieren. Den sucht man sich vorher, und immer, wenn der Blick darauf fällt, erinnert man sich.

Beim Vortragen sei es außerdem wichtig, nicht nur durch den Mund zu atmen, was in offiziellen Sprechsituationen leicht passiere. Strömt die Luft durch die Nase, werde sie angewärmt. Das schone die Stimmbänder. Üben Sie das beim Vorlesen, riet die Sprecherzieherin. Wer dagegen vor lauter Aufregung eine zitternde Stimme bekommt, der muss sich aufs Ausatmen konzentrieren. Lassen Sie die verbrauchte Luft raus. Dann werde die Stimme ruhiger.