Berufseinstiegsbegleiter: Hilfe bei Lehrstellensuche

Nürnberg (dpa/tmn) – Für den Weg in die Berufsausbildung bekommen Schüler jetzt Profi-Hilfe durch Berufseinstiegsbegleiter. Sie beraten Jugendliche bei der Berufsorientierung und Ausbildungsvorbereitung, erklärte Anja Huth von der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg.

Die Berater sollen zusammen mit den Schülern ermitteln, wo deren Stärken und Schwächen liegen und was sie wirklich interessiert. Die Berufseinstiegsbegleiter arbeiten deutschlandweit direkt mit den Schulen zusammen und betreuen die Schüler am jeweiligen Ort, sagte Huth. Beraten werden vor allem Schüler der Abgangsklassen an Haupt- und Realschulen. Die Begleiter seien zum Beispiel Sozialpädagogen. Bei vielen Schülern sei es für sie wichtig, sich in schwierige Lebenssituation hineinzuversetzen.

Das größte Problem vieler Jugendlicher sei ihre grundsätzliche Orientierungslosigkeit, erklärte Huth: «Viele Schüler können nicht einmal zehn Berufe aufzählen, obwohl es in Deutschland über 350 duale Ausbildungswege gibt.» Es komme vor allem darauf an, diese Vielfalt deutlich zu machen und den Jugendlichen ihre oftmals unrealistischen Erwartungen zu nehmen.

Die Berufseinstiegsbegleiter helfen allerdings nicht nur bei der Orientierung, sondern leisten auch bei praktischen Dingen Unterstützung: «Neben der Ausbildungssuche vermitteln die Begleiter zum Beispiel Praktika in Unternehmen», sagte Huth. So könnten sich die Jugendlichen einen ersten Eindruck von einem infrage kommenden Beruf machen. Schließlich helfen die Experten auch bei der Bewerbung und geben Tipps für das erste Vorstellungsgespräch.

Die Aufgaben der Berufseinstiegsbegleiter seien im Herbst 2008 im Rahmen des 5. Änderungsgesetzes zum Sozialgesetzbuch (SGB) III zur Verbesserung der Ausbildungschancen junger Menschen zusammen mit dem Ausbildungsbonus eingeführt worden. Ihre Arbeit aufgenommen haben die ersten Berufseinstiegsbegleiter im Februar 2009.