Cordt hofft auch für 2012 auf weiteren Beschäftigungszuwachs

Die Chefin der Landesarbeitsagentur, Jutta Cordt, sieht vorläufig keinen Knick beim Beschäftigungsaufbau in Sachsen.

Der Arbeitsmarkt profitiert von der guten konjunkturellen Entwicklung, sagte Cordt der Nachrichtenagentur dapd in Chemnitz. Ein Jahresdurchschnitt von rund 228.000 Arbeitslosen 2011 sei ein positives Ergebnis. Im Jahr zuvor lag der Durchschnitt bei mehr als 253.000 Arbeitslosen.

Im Jahresmittel 2012 rechnet Cordt mit 217.000 Menschen ohne Job. Es sei ihr Ziel, die auf alle zivilen Erwerbspersonen bezogene Arbeitslosenquote im einstelligen Prozentbereich zu halten, sagte sie. Im September 2011 hatte Sachsen dies mit 9,6 Prozent erstmals seit 1991 erreicht.

In Zukunft würden die Arbeitsagenturen ihre Tätigkeit noch stärker auf den ersten Arbeitsmarkt ausrichten. Wurden 2010 noch 50 Prozent der Förderinstrumente im Freistaat für den zweiten Arbeitsmarkt eingesetzt, waren es 2011 nur noch rund 30 Prozent. Wir haben vor dem Hintergrund des Fachkräftebedarfs umgesteuert, sagte die Chefin der BA-Regionaldirektion. Dabei sei auch im sogenannten SGB-II-Bereich schon Einiges erreicht worden. Die Zahl der arbeitslosen Hartz IV-Bezieher sei von rund 177.000 im Jahr 2010 auf etwa 168.000 in diesem Jahr zurückgegangen. Auch in den Jobcentern seien deutlich weniger Langzeitarbeitslose gemeldet.

Positive Entwicklung auch in Leipzig

Cordt verwies auf den Agenturbezirk Leipzig als Beispiel. Hier sei bislang sehr viel in den zweiten Arbeitsmarkt investiert worden. Die Wirtschaftsstruktur in der Region entwickle sich aber sehr vielfältig. Durch den Arbeitskräftebedarf bei Handel und Dienstleistungen könnten dort mehr Menschen in Arbeit gebracht werden. Arbeitsagentur und Jobcenter seien gemeinsam dabei, freie Stellen zu gewinnen und mit geeigneten Kandidaten zu besetzen.

Darüber hinaus bestehe keine Gefahr des völligen Wegbrechens etwa von Ein-Euro-Jobs. Für Arbeitsgelegenheiten seien, gemessen am Bedarf, ausreichend Mittel vorhanden. Dafür sei in etwa dasselbe finanzielle Volumen vorgesehen wie 2011. Über die konkrete Verwendung entscheiden die Jobcenter individuell, sagte Cordt.