Der Schreibtisch im Büro ist Privatsache

Essen (dpa/tmn) – Grundsätzlich hat jeder Mitarbeiter das Recht, seinen Schreibtisch nach seinem Geschmack zu gestalten. Egal ob jemand Schalke-Fan ist und einen Bildschirmschoner in den Vereinsfarben wählt oder sich das Foto seiner Partnerin hinstellt.

Kollegen und Chef sollten das akzeptieren. Zum Wohlfühlen am Arbeitsplatz gehöre eine gewisse persönliche Atmosphäre, erklärt der Etikette-Trainer Hans-Michael Klein. «Etwas anders sieht das aus, wenn ich regelmäßig Kundenkontakt habe.» In der Schalterhalle einer Bank gehörten private Fotos nicht auf den Tisch, so der Vorsitzende der Deutschen-Knigge-Gesellschaft in Essen.

Aber auch im Büro halten sich Beschäftigte bei dem Thema besser zurück. «Schließlich offenbare ich auch viel von mir, wenn ich meinen Schreibtisch persönlich gestalte», warnt Klein. «Wenn ich mir ein Kuscheltier dorthin setze, sagt das schon einiges über mich aus.» Und möglicherweise erfahren der Chef oder die Kollegen auf diesem Weg von Dingen, die sie eigentlich gar nicht wissen sollten.

Andererseits lässt sich mit solchen kleinen Hilfsmitteln auch am eigenen Image arbeiten: «Manche stellen ein Foto von sich in Jogging-Kleidung auf den Schreibtisch, obwohl sie eigentlich gar nicht sportlich sind.» Wenn der Chef das sieht, ist er womöglich beeindruckt, ohne dass dafür viel Schweiß fließen muss.