Doppelkarriere ist für Paare schwer möglich

München (dpa/tmn) – Für Paare ist es auf Dauer schwer zu realisieren, dass beide Karriere machen. Überwiegend blieben die Karrieren der Frauen auf der Strecke, spätestens wenn Kinder zu versorgen sind, erläutert das Deutsche Jugendinstitut (DJI) in München.

Das liege weniger am Unwillen der Männer, Verantwortung für die Familie zu übernehmen. Viel entscheidender sei, dass die Bedingungen in der Arbeitswelt an den Bedürfnissen der Doppelkarriere-Paare vorbeigehen.

So gelte es nach wie vor für den Aufstieg als unabdingbar, den Arbeitsort zu wechseln und rund um die Uhr verfügbar zu sein. Mit Partnerschaft und Familie lasse sich das aber schwer vereinen, so das DJI. Es befragt im Rahmen eines dreijährigen Forschungsprojektes, unter welchen Bedingungen es Paaren gelingt, zwei berufliche Karrieren gleichzeitig zu organisieren. Dazu werden 45 Frauen in einer Fach- oder Führungsposition und ihre Partner befragt.

Für die Karriere im Doppel ist es laut DJI zunächst wichtig, dass beide Partner den Beruf des anderen wertschätzen und sich emotional ebenso wie praktisch unterstützen. Beide Seiten müssten bereit sein, Kompromisse einzugehen, wenn es die berufliche oder private Situation erfordert. Daneben seien die äußeren Rahmenbedingungen entscheidend dafür, ob ein Paar eine Lösung finden kann. Dazu gehörten flexible Arbeitszeitmodelle und Kinderbetreuungsmöglichkeiten.

In den USA gebe es spezielle Förderprogramme für Paare, in denen beide eine Karriere verfolgen. Sie sind den Angaben zufolge vor allem darauf ausgerichtet, die Folgen räumlicher Mobilität abzufedern oder dem Partner – wenn er mit umzieht – zu helfen, am neuen Wohnort einen Job zu finden.