Einzelhandel: Frauen verdienen weniger als Männer

Duisburg/Essen (dpa/tmn) – Frauen im Einzelhandel verdienen deutlich weniger als ihre männlichen Kollegen. Trotz höherwertiger Abschlüsse und steigender Qualifikation bekämen sie im Schnitt 23 Prozent weniger Gehalt als Männer.

Das ergab eine Studie des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen. Dabei stellten sie mit 72 Prozent den weitaus größeren Teil der Beschäftigten. Allerdings sei mittlerweile jeder vierte Arbeitsplatz ein Minijob.

Vor allem im Lebensmittel-Einzelhandel arbeite nur das in der Regel männliche Management Vollzeit, das Tagesgeschäft werde dagegen von Frauen in Teilzeit und mit Minijobs abgewickelt. Frauen fänden so zwar oft einen Wiedereinstieg in den Job nach der Familienpause. Sie sind aber weniger sozial abgesichert und erzielten wegen der niedrigen Löhne kein existenzsicherndes Einkommen, so das IAQ.

Die Frauen sind keineswegs schlecht ausgebildet. Mehr als 80 Prozent der Beschäftigten im Einzelhandel verfügen laut IAQ über eine abgeschlossene Berufsausbildung. Die Aufstiegsfortbildung «Fachwirt/in im Handel» absolvierten im Jahr 2006 45 Prozent Frauen.