Experte: IT-Kenntnisse sind eine neue Kulturtechnik

Hannover (dpa/tmn) – IT-Kenntnisse gelten inzwischen ebenso als Kulturtechnik wie Lesen und Schreiben. Auch in vielen Ausbildungsberufen könne darauf schon jetzt nicht mehr verzichtet werden, meint Manfred Kremer, Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Voraussetzung für gute IT-Kenntnisse sei aber, dass Jugendliche auch fit in den traditionellen Kulturtechniken sind, so Kremer bei der Bildungsmesse Didacta (10.-14. Februar) in Hannover.

Dabei dürfe nicht vergessen werden, dass rund 20 Prozent der 15-Jährigen in Deutschland funktionelle Analphabeten seien, also schon beim Lesen einfacher Texte Schwierigkeiten haben, den Sinn zu verstehen. Wer nicht mit Sprache umgehen könne, werde jedoch auch Schwierigkeiten haben, mit neuen Medien umzugehen. In der Schule und Ausbildung müssten die Jugendlichen deshalb weiterhin vor allem im Lesen, Schreiben und Rechnen gefördert werden, so der BIBB-Präsident.

Wenn es gelinge, diese Basiskompetenzen ausreichend zu vermitteln, sei das die beste Grundlage für IT-Kompetenz, sagte Kremer. Dies sei wichtiger, als jetzt ganz auf die möglichst frühe Förderung von Kindern im Umgang mit den neuen Technologien zu setzen.