Frauen kommen im Betrieb selten ganz nach oben

Nürnberg (dpa) – Frauen sind weiterhin eine Minderheit an der Spitze deutscher Firmen und Handwerksbetriebe. Nur jede 25. berufstätige Frau nehme eine Führungsposition ein, berichtete das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Montag (3.8.) in Nürnberg.

Dagegen habe jeder zehnte männliche Beschäftigte eine Chefposition. Das Verhältnis habe sich seit dem Jahr 2004 kaum verändert. Zu den untersuchten Firmen gehörten auch Kleinstbetriebe mit nur zwei bis drei Beschäftigten – beispielsweise Friseursalons, gab das IAB zu bedenken.

In Bezug auf die Gesamtzahl der Führungspositionen, besetzen Frauen nach IAB-Erkenntnissen immerhin ein Viertel davon. In der zweiten Führungsebene sitzt auf rund einem Drittel dieser Posten eine Frau, stellte das Forschungszentrum der Bundesagentur für Arbeit (BA) fest. «Nach wie vor stehen Betriebe meist unter einer männlichen Führung», schreiben die Autoren der Studie. Selbst in Betrieben mit einem überdurchschnittlich hohen Anteil weiblicher Beschäftigter hätten nur 56 Prozent Führungspositionen.

Dabei ist der Frauenanteil an den hoch qualifizierten Beschäftigten auf 38 Prozent gestiegen. Jede zweite Frau entscheide sich jedoch für eine Teilzeitstelle und nur jeder zehnte Mann. Nur in wenigen Betrieben gibt es nach IAB-Angaben Vereinbarungen zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern. Vorreiter seien Großbetriebe mit mehr als 500 Beschäftigten.