Frauen: Studienwahl verbaut oft Karrierechancen

Berlin (dpa/tmn) – Frauen verbauen sich bei der Studienwahl oft Karrierechancen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB).

Demnach wählen Frauen oft Fächer, die vergleichsweise geringe Karrierechancen versprechen. In den Sprach- und Kulturwissenschaften zum Beispiel waren 2005 den Angaben zufolge sieben von zehn Studierenden Frauen. In den Natur- und Ingenieurwissenschaften lag die Quote dagegen nur bei 37 Prozent beziehungsweise 20 Prozent. Absolventen in typischen «Frauenfächern» hätten im Job oft ein geringeres Einkommen und einen niedrigeren Status als Hochschulabgänger anderer Fächer.

Nach dem Studium arbeiten Frauen laut der Untersuchung außerdem eher im öffentlichen Dienst. Männer zieht es dagegen stärker in die Privatwirtschaft, wo die Karriere- und Verdienstchancen in der Regel besser sind. Zu Beginn der Karriere vergrößern sich die Geschlechtsunterschiede häufig noch, wenn Hochschulabsolventen eine Familie gründen. Das Betreuen der Kinder ist dann nämlich oft immer noch Aufgabe der Frau: So sind Akademikerinnen im Alter zwischen 30 und 49 fast viermal häufiger als Männer nicht erwerbstätig.