Gehalt und Sonderzahlungen: Frauen benachteiligt

Düsseldorf (dpa/tmn) – Frauen bekommen oft nicht nur ein geringeres Gehalt als Männer – sie erhalten auch weniger Sonderzahlungen. Das ergab eine nicht-repräsentative Umfrage der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung in Düsseldorf.

An dieser hatten sich auf der Internetseite «frauenlohnspiegel.de» knapp 25 000 Männer und Frauen beteiligten. Demnach lag der Bruttoverdienst von Frauen im Schnitt rund 20 Prozent unter dem der Männer. Während 53,8 Prozent der männlichen Beschäftigten Weihnachtsgeld bekamen, konnten sich nur 44,4 Prozent der Frauen über diese Sonderzahlung freuen.

Auch beim Urlaubsgeld gibt es Unterschiede: 59,8 Prozent der Männer erhielten die Zahlung, aber nur 54,9 Prozent der Frauen. Leisten sie Überstunden, bekommen Männer diese häufiger bezahlt als Frauen: 10,3 Prozent der Männer und 3,4 Prozent der Frauen erhielten dafür einen Zuschlag. Dafür bekamen 38 Prozent der Frauen und nur 27,5 Prozent der Männer einen Freizeitausgleich.

Die Hans-Böckler-Stiftung sieht verschiedene Gründe für die Unterschiede beim Gehalt und den Sonderzahlungen. So seien Frauen vielfach in Wirtschaftszweigen beschäftigt, die ein vergleichsweise niedriges Einkommensniveau haben. In Leitungs- und Führungspositionen säßen deutlich mehr Männer als Frauen. Frauen arbeiteten außerdem deutlich häufiger in schlechter bezahlter Teilzeit und hätten aufgrund von familienbedingten Berufsunterbrechungen Nachteile.