Häufige Krankheitsursachen bei Arbeitnehmern

Hamburg (dpa/tmn) – Jüngere Arbeitnehmer fehlen öfter als Ältere wegen Schnupfen oder Bronchitis. Solche Atemwegsinfekte sind bei Azubis in 27 Prozent aller Krankmeldungen die Ursache.

Bei den mehr als 60-jährigen Beschäftigten liegt der Anteil nur bei 9,3 Prozent, ergab der «DAK-Gesundheitsreport 2009». Ähnlich sieht es bei Krankheitsfällen aufgrund von Verletzungen aus: Knapp ein Viertel (24,2 Prozent) aller Krankheitstage bei den Jugendlichen zwischen 15 und 19 Jahren sind darauf zurückzuführen. Bei der Generation «60 plus» spielen sie mit 9,1 Prozent dagegen eine deutlich geringere Rolle, wie die DAK in Hamburg mitteilt.

Verantwortlich dafür seien unter anderem Unterschiede im Freizeitverhalten, beispielsweise beim Sport, sowie die größere Risikobereitschaft der Jugendlichen, erklärte Frank Meiners, Diplom-Psychologe bei der DAK. Bei den unter 20-Jährigen sei die Zahl der Arbeitsunfähigkeitsfälle doppelt so hoch wie bei den mittleren und höheren Altersgruppen. Mit dem Alter steige allerdings die Krankheitsdauer erheblich an, sagte Meiners.

Anders als beim Thema Schnupfen sieht es bei den psychischen Erkrankungen wie Depressionen aus: Bei den jüngeren Arbeitnehmern spielen sie mit einem Anteil von 3,6 Prozent kaum eine Rolle. Ihre Bedeutung steigt dann allerdings bis zur Lebensmitte kontinuierlich. Bei den 35- bis 39-Jährigen haben sie einen Anteil von 12,5 Prozent.

Ab dem 45. Lebensjahr spielen psychische Störungen laut dem «Gesundheitsreport» dann wieder eine geringere Rolle. Die Statistik zeige, dass sich Krisen und Konflikte in der Lebensmitte häuften. Weil Karriereplanung, Beruf und Familie in diesem Abschnitt oft besonders belastend seien, kann es Meiners zufolge zu Burnout und psychischen Problemen kommen.

Für die Erhebung hat die DAK die Daten ihrer Mitglieder ausgewertet. Zusammen mit dem IGES Institut wurden die Krankmeldungen von 2,6 Millionen erwerbstätigen Versicherten analysiert.