Jugendliche stehen nicht auf Informatik

Hannover (dpa/tmn) – Die Entscheidung gegen ein Informatik-Studium fällt oft aus Imagegründen. Denn Jugendliche billigten Informatikern zwar zu, zunehmend gebraucht zu werden.

Der Beruf habe aber kein hohes Sozialprestige, sagte Prof. Barbara Schwarz, Vorsitzende des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit, bei der Bildungsmesse Didacta (10. bis 14. Februar) in Hannover.

Bei der Berufswahl spielten viele Aspekte eine Rolle. Wichtig sei für Jugendliche zum Beispiel, ob ihnen ein Beruf vertraut erscheint. Wichtig sei aber auch das Image, sagte Schwarz. Befragungen von Jugendlichen hätten gezeigt, dass Berufe wie Lehrer, Anwalt, Arzt oder Unternehmer mit Blick auf das Image deutlich besser abschneiden. «Das Ansehen des Informatikers ist geringer als das aller anderen», sagte Schwarz, die auch Präsidiumsmitglied bei der Initiative D21 ist. Dabei spielt vor allem eine Rolle, dass Informatiker als «Tekkies» mit wenig Sozialkontakten wahrgenommen werden.

So gaben nur 16 Prozent der befragten Jugendlichen an, Lehrer oder Ärzte seien Eigenbrötler. Dagegen schätzten 47 Prozent die Informatiker so ein. Allerdings erscheinen deren Aussichten auf dem Arbeitsmarkt als durchaus rosig: So gingen 74 Prozent davon aus, dass Informatiker künftig noch stärker als bisher benötigt werden. Von den Anwälten glaubten das nur 42 Prozent der befragten Jugendlichen.