Junge Lehrer sollten bei Tipps älterer Kollegen zuhören

Hannover (dpa/tmn) – Für junge Lehrer ist es nicht immer leicht, im Kollegium ihren Platz zu finden – schließlich sitzen dort etliche Lehrer, die älter sind und mehr Erfahrung haben als sie. «Da prallen natürlich zum Teil ganz unterschiedliche pädagogische Konzepte aufeinander», sagte Sarah Schutte von der Internetplattform 4teachers.de, auf der sich Lehrer austauschen können. Es sei keine Seltenheit, dass die Jüngsten im Kollegium Ende 20 und die Ältesten über 60 sind. «Da muss man natürlich offen füreinander sein», sagte Schutte auf der Bildungsmesse Didacta (noch bis 14. Februar) in Hannover.

Neulinge müssten sich dabei mit ihrem Elan manchmal zügeln. «Man kommt oft mit 1000 Ideen an die Schule, die sich in der Realität nicht gleich umsetzen lassen», sagte Schutte. Auch könne es die älteren Kollegen leicht vor den Kopf stoßen, wenn Einsteiger alles anders machen und den Altgedienten zeigen wollen, wo es lang geht. Junge Lehrer sollten daher nicht «abblocken», wenn die älteren Kollegen ihnen Tipps geben und zu Beginn erklären, wie die Unterrichtsformen bisher an ihrer Schule ablaufen.

«Die Tipps der älteren Kollegen können oft sogar eine große Hilfe sein», sagte Schutte. Häufig gehe es dabei nicht einmal um fachliche Dinge, sondern um ganz praktische Ratschläge. «Wie schaffe ich es, die Aufmerksamkeit der Klasse zu behalten und welche Kniffe gibt es, um Störer zur Ruhe zu bringen?», nennt Schutte als Beispiele. Auch wenn einen die Schüler an den Rand des Nervenzusammenbruchs treiben, könnten ältere Kollegen Trost spenden. «Häufig hilft es schon, wenn einem einfach einer die Hand auf die Schulter legt und erzählt, das ihm das auch schon passiert ist.»