Keine «Jammerlappen»: Mehrheit der Lehrer zufrieden

Hamburg (dpa/tmn) – Die meisten Lehrer sind entgegen einem gängigen Klischee keine «Jammerlappen», die sich nur über ihren Beruf beklagen. Stattdessen geht die Mehrheit mit viel Enthusiasmus an die Arbeit.

Zwei Drittel sind mit ihrem Beruf sehr zufrieden und möchten auch weiterhin darin arbeiten, zeigt eine Studie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung (MPIB) in Berlin. Auch dass es die eher mittelmäßigen Abiturienten seien, die sich für den Lehrerberuf entscheiden, widerlegten die Wissenschaftler, wie die Wochenzeitung «Die Zeit» berichtet.

Dazu verglichen die Forscher die Abiturzeugnisse von Lehramtsstudenten mit denen von Studierenden anderer Fächer in Baden-Württemberg. Zwar hatten Lehramtsstudenten für Grund-, Haupt- und Realschule im Schnitt tatsächlich ein schlechteres Abitur. Angehende Gymnasiallehrer zeigten aber bei Intelligenztests und bei den Überprüfungen ihrer Mathe- und Englischkenntnisse deutlich bessere Ergebnisse als andere Studierende.

Ebenfalls falsch ist nach den Untersuchungen der Bildungsforscher die verbreitete Vorstellung, junge Lehrer erlebten im Klassenzimmer einen «Praxisschock». Die meisten Nachwuchslehrer fühlen sich durch ihr Referendariat sogar gut auf ihre Arbeit vorbereitet. Das MPIB hatte dem Bericht zufolge 700 Referendare aus vier Bundesländern befragt.