Lage auf Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt verbessert sich

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt entspannt sich weiter.

Im Oktober waren landesweit 126.900 Menschen arbeitslos gemeldet, 2.500 weniger als im September und 7.000 weniger als vor einem Jahr, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch in Halle mitteilte. Die Behörde machte aber einen Anstieg von Sanktionen gegen Hartz-IV-Empfänger in den ersten vier Monaten aus.

Der Chef der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit, Kay Senius, sagte, der Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt befinde sich in einem stabilen Zustand. Allerdings bremse sich der über das Jahr entwickelte Aufschwung ab. Die Dynamik lasse nach. Die Unternehmen zeigen sich bei Neueinstellungen zurückhaltender, fügte Senius hinzu.

Die Arbeitslosenquote – bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen – sank im Oktober im Monatsvergleich um 0,2 Prozentpunkte auf 10,6 Prozent, vor einem Jahr hatte sie bei 11,1 Prozent gelegen. Wegen der regional unterschiedlichen wirtschaftlichen Entwicklung driftet die Arbeitslosenquote auseinander. Sechs Landkreise verzeichneten eine Quote, die unter dem Landesdurchschnitt lag. Am besten sah es im Landkreis Börde mit 7,2 Prozent aus. Deutlich schlechter war die Situation auf dem Arbeitsmarkt in den Landkreisen Mansfeld-Südharz mit 13,8 Prozent und dem Burgenlandkreis mit 12,7 Prozent.

Situation von Jugendlichen verbessert sich

Private und öffentliche Arbeitgeber meldeten den Arbeitsagenturen und Jobcentern im Oktober rund 4.400 freie Stellen am ersten Arbeitsmarkt und damit 9,5 Prozent weniger als noch im September und rund zehn Prozent weniger als noch im Vorjahresmonat.

Im vergangenen Monat ist die Zahl der arbeitslosen jungen Leute weiter zurückgegangen. Im Vergleich zu September sank sie um neun Prozent auf 11.600. Als ein Grund wurde der Ausbildungsbeginn im Herbst genannt. Insgesamt sind in Sachsen-Anhalt mehr als neun Prozent der Arbeitslosen jünger als 25 Jahre.

Die Regionaldirektion verwies auf einen Anstieg der Beschäftigung im Vergleich zum Vorjahr. Im August waren 766.400 Männer und Frauen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 7.100 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Zuwachs erfolgte vor allem in der Zeitarbeitsbranche.

Ältere vor allem von Arbeitslosigkeit betroffen

Die stabile Lage auf dem Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt dürfe aber nicht über strukturelle Probleme hinwegtäuschen, sagte Senius. Es gebe immer noch Gruppen, die vom Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt nicht profitierten. Besonders an den 55- bis unter 65-Jährigen sei der Aufschwung vorbeigezogen. Die Arbeitslosigkeit dieser Altersgruppe stieg im Vorjahresvergleich um 4,7 Prozent. Ihr Anteil an allen Arbeitslosen lag bei fast 21 Prozent.

Die Jobcenter haben den Angaben zufolge in den ersten vier Monaten des Jahres mehr Sanktionen gegen Hartz-IV-Empfänger ausgesprochen als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl belaufe sich auf 13.400, was einen Anstieg um drei Prozent bedeute. Zu den Gründen gehörten häufig Meldeversäumnisse bei den Jobcentern. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 41.600 Sanktionen verhängt. Im Jahresdurchschnitt waren damit 2,7 Prozent aller Leistungsempfänger betroffen.