Mehr Beschäftigte müssen für Niedriglohn arbeiten

Duisburg/Essen (dpa/tmn) – Sechs Euro die Stunde – für Löhne wie diesen müssen in Deutschland immer mehr Beschäftigte arbeiten. Die Zahl der Arbeitnehmer im Niedriglohnsektor hat in jüngster Zeit zugenommen: 2007 stieg sie um 350 000 im Vergleich zum Vorjahr.

Das hat das Institut Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen ermittelt. Demnach hat mehr als jeder fünfte Beschäftigte 2007 für einen Niedriglohn gearbeitet: 6,5 Millionen verdienten weniger als 9,62 Euro im Westen beziehungsweise 7,18 Euro im Osten Deutschlands.

Seit 1995 hat sich die Zahl der Niedriglohnbeschäftigten damit um rund 2,1 Millionen erhöht. Das entspricht einer Zunahme von knapp 49 Prozent. Stundenlöhne von weniger als sechs Euro brutto seien dabei keine Seltenheit: Jeder dritte in dieser Gruppe hat den Angaben zufolge für eine solche Bezahlung gearbeitet. 1,2 Millionen verdienten 2007 sogar weniger als 5 Euro.

Betroffen sind längst nicht nur unqualifizierte Arbeiter: Ohne Berufsabschluss sind nur knapp 21 Prozent der Beschäftigten im Niedriglohnsektor. Dagegen stieg der Anteil derjenigen mit abgeschlossener Berufsausbildung zwischen 1995 und 2007 von 58,5 auf 70,8 Prozent. Werden Hochschulabsolventen eingerechnet, haben inzwischen vier von fünf Niedriglohnbeschäftigten eine Ausbildung.