Nicht nur Leiharbeiter erhalten Niedriglohn

Wiesbaden (dpa/tmn) – Nicht nur Leiharbeiter erhalten häufig einen Niedriglohn – auch regulär Beschäftigte sind davon betroffen. So bekam 2006 rund jeder neunte von ihnen (11,1 Prozent) einen Lohn unterhalb der Niedriglohngrenze, die bei 9,85 Euro brutto in der Stunde lag.

Das hat das Statistische Bundesamt in Wiesbaden ermittelt. Entsprechend hoch ist auch der Anteil der Normalarbeitnehmer innerhalb der Niedriglohnbezieher: Vier von zehn (42,6 Prozent) davon haben ein reguläres Beschäftigungsverhältnis. Als solches gilt in der Berechnung eine unbefristete volle oder zumindest halbe Stelle.

Insgesamt sind Niedriglöhne aber vor allem unter Beschäftigten ohne reguläres Arbeitsverhältnis verbreitet: Jeder zweite (49,2 Prozent) der sogenannten atypisch Beschäftigten erhielt 2006 weniger als 9,85 Euro als Bruttostundenlohn. Als solche gelten Leiharbeiter, Teilzeitkräfte mit 20 oder weniger Wochenstunden sowie geringfügig oder befristet Beschäftigte.

Besonders häufig lagen geringfügig Beschäftigte unter der Niedriglohngrenze: Das galt 2006 für vier von fünf (81,2 Prozent) von ihnen. Unter den Zeitarbeitern waren zwei Drittel oder 67,2 Prozent betroffen. Etwas niedriger waren die Anteile bei befristet Beschäftigten (36 Prozent) und Teilzeitkräften (19,5 Prozent).