Probearbeitstag kann die Jobchancen verbessern

Wer schon lange nach einem Job oder Ausbildungsplatz sucht, hat oft nur einen Wunsch – sich endlich einmal persönlich beweisen zu können.

«Wenn die Argumente im Anschreiben nicht so stark oder die Fakten im Lebenslauf nicht so toll sind, kann man womöglich bei einem Probearbeitstag überzeugen», rät der Berliner Bewerbungscoach Gerhard Winkler.

Es spreche nichts dagegen, bereits im Anschreiben seine Bereitschaft zu erklären – etwa so: «Sehr gerne möchte ich Sie in einem Gespräch oder bei einem Probearbeitstag von meinen persönlichen Stärken überzeugen.»

Länger als vier bis acht Stunden dürfe ein solcher Probearbeitstag aber nicht dauern, weil man sonst in die Rolle einer «billigen Arbeitskraft» rutsche, warnt Winkler. Zudem sei ein Probearbeiter durch das Unternehmen nicht unfallversichert.

Gerade bei Berufen im Service oder im Gesundheitswesen – etwa in der Gastronomie, als Arzt- oder Zahnarzthelferin, «wo es aufs Zwischenmenschliche ankommt» – merke man bei einem solchen Probearbeitstag auch, «ob der Arbeitgeber, der im Vorstellungsgespräch vielleicht sehr nett war, auch wirklich fair ist», sagt Winkler.

Er empfiehlt dem Bewerber, sich nach dem Kennlerntag freundlich zu verabschieden und sein Interesse noch einmal unaufdringlich zu bekunden. «Man kann sagen, dass es einem gefallen hat, dass man das Team wunderbar fand und die Arbeitsatmosphäre angenehm – außerdem, dass man sich freuen würde, noch einmal vom Arbeitgeber zu hören.»

Auf gar keinen Fall solle man aber nachfragen, wie die Chancen auf eine Anstellung stehen oder gar eine Zusage erpressen. «Auch der Arbeitgeber hat das Recht, eine Nacht darüber zu schlafen», sagt der Karriereexperte.