Qualifizierte wechseln oft zwischen West und Ost

Nürnberg (dpa/tmn) – Vor allem gut qualifizierte Arbeitnehmer wechseln zwischen West- und Ostdeutschland. Das gilt nach einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg für beide Richtungen.

So hatten von den 96 000 Arbeitskräften, die zwischen 2000 und 2006 von Ost nach West gezogen sind, 77 000 eine abgeschlossene Berufsausbildung. Weitere 38 000 Beschäftigte, die in diesem Zeitraum von Ost- nach Westdeutschland wechselten, verfügten sogar über einen Hochschulabschluss.

Aber auch der «entgegengesetzte Strom» sei beachtlich, so die Arbeitsmarktforscherinnen Nadia Granato und Annekatrin Niebuhr in der IAB-Studie. So sind rund 29 000 Arbeitskräfte mit Hochschulabschluss von West nach Ost umgezogen.

Bei den Geringqualifizierten sieht das Bild dagegen deutlich anders aus: So sind im gleichen Zeitraum nicht einmal 8000 Erwerbstätige ohne abgeschlossene Berufsausbildung von West- nach Ostdeutschland gewechselt, aber fast 18 000 von Ost nach West.

Über den gesamten Zeitraum gesehen ist der Unterschied zwischen den Wechselbewegungen bei den Geringqualifizierten stärker als bei den Hochqualifizierten, so die Wissenschaftler des zur Bundesagentur für Arbeit gehörenden Instituts. Der Grund dafür sei, dass der ostdeutsche Arbeitsmarkt Ungelernten kaum eine Perspektive biete. Auf dem westdeutschen Arbeitsmarkt seien die Chancen zumindest etwas besser.