Rekord: Immer mehr Schüler sind studienberechtigt

Wiesbaden (dpa) – Noch nie haben sich so viele deutsche Schüler in einem Jahr für ein Studium qualifiziert: Die Zahl der Absolventen mit entsprechendem Schulabschluss kletterte 2008 auf einen Rekord.

Rund 441 700 Schüler haben das Abitur oder das Fachabitur bestanden, 1,7 Prozent mehr als 2007 und so viele wie noch nie seit Beginn der gesamtdeutschen Zählung im Jahr 1992. Die Quote der Studienberechtigten – also ihr Anteil an den Gleichaltrigen – stieg damit innerhalb eines Jahres von 44,5 Prozent auf den Spitzenwert von 45,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mittelte.

Die meisten Schüler (70 Prozent) erreichten die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife; die anderen zumeist die Fachhochschulreife. Weniger als die Hälfte der Studienberechtigten (46,5 Prozent) waren Männer, besonders hoch war ihr Anteil unter den Fachhochschulabsolventen (50,6 Prozent). Bei den Studienanfängern hingegen waren 2008 die Männer insgesamt noch leicht in der Mehrzahl.

Allerdings haben sich nicht nur mehr Schüler für einen Abschluss mit Hochschulberechtigung entschieden, in Mecklenburg-Vorpommern legten wegen der Verkürzung der Gymnasialzeit auf acht Jahre gleichzeitig zwei Jahrgänge das Abitur ab. Damit kletterte die Zahl der Studienberechtigten in diesem Bundesland um 56,7 Prozent. Dem steht aber in Sachsen-Anhalt ein Rückgang von 37,4 Prozent gegenüber. Dort waren bereits im Jahr 2007 zwei Schuljahrgänge aufgrund der Verkürzung der Schulzeit aus den Gymnasien entlassen worden.

In den Bundesländern, die keine Veränderung der Schulzeit im Jahr 2008 hatten, lag die Zahl der Studienberechtigten um 2,3 Prozent über dem Vorjahreswert. Dabei war die Entwicklung sehr unterschiedlich: Während Niedersachsen (minus 5,3 Prozent) und Brandenburg (minus 3,1 Prozent) deutliche Rückgänge verzeichneten, stiegen die Studienberechtigtenzahlen vor allem in Rheinland-Pfalz (plus 6,8 Prozent) und Hamburg (plus 6,6 Prozent) stark an.