Sachsens Steuerzahlerbund rügt teure Schulung für Tillichs Sprecher

Die Kritik an der rund 36.000 Euro teuren Medienschulung für Sachsens Regierungssprecher Johann-Adolf Cohausz reißt nicht ab.

Der Steuerzahlerbund im Freistaat forderte den Sprecher von Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) am Freitag auf, die gesamten Kosten der Weiterbildung oder zumindest einen Teil davon selbst zu zahlen. «4.500 Euro pro Tag scheint das übliche Maß zu sprengen», sagte der geschäftsführende Vorstand Knut Schreiter der Nachrichtenagentur dapd in Chemnitz.

Das Verhalten des Regierungssprechers bezeichnete er als «ungeschickt und unklug». Cohausz solle der Öffentlichkeit erklären, was er für mehrere Zehntausend Euro bei der Schulung lerne. Harsche Kritik hatte es zuvor schon von der Opposition gegeben. Die Staatskanzlei hatte die Schulung verteidigt und die Kosten als «absolut üblich» bezeichnet. Neue Kommunikationswege und die zunehmende Dynamik von Themen und Aufgaben verlangten regelmäßiges Coaching und laufende Fortbildung.

Der CDU/FDP-Koalition wirbt seit Beginn der Legislaturperiode für einen strikten Sparkurs. Ende vergangenen Jahres war der Doppelhaushalt für dieses und kommendes Jahr verabschiedet worden, der Einsparungen von jährlich einer Milliarde Euro vorsieht. Cohausz ist 64 Jahre alt und wird sich in absehbarer Zeit in den Ruhestand verabschieden. Der Chemnitzer «Freien Presse» (Freitagausgabe) sagte er, er habe «einen Handschlagvertrag mit dem Ministerpräsidenten, der über eine Legislaturperiode gilt». Ein neuer Landtag wird in Sachsen in gut drei Jahren gewählt.

Cohausz war Ende 2009 nach der Landtagswahl von Tillich nach Dresden geholt worden. Er war zuvor als Generalkonsul in Dubai tätig.