Saisongeschäft kurbelt Nachfrage nach Arbeitskräften an

Mit dem Start in das Saisongeschäft sinkt die Zahl der Arbeitslosen in Mecklenburg-Vorpommern weiter.

Aktuell sind 107.100 Menschen ohne Job gemeldet, das sind 7.800 oder 6,8 Prozent weniger als im März, wie die Regionaldirektion Nord der Bundesarbeitsagentur am Mittwoch mitteilte. Im Jahresvergleich sank die Zahl um 6.700 oder 5,9 Prozent und erreichte damit den niedrigsten Aprilwert seit 1991. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 12,5 Prozent, im Vormonat waren es 13,5 Prozent, im April 2011 13,2 Prozent.

Von der Saisonbelebung des Arbeitsmarktes profitierten den Angaben zufolge alle Altersgruppen, überdurchschnittlich jedoch die jüngeren Arbeitslosen, wie die Chefin der Regionaldirektion Nord, Margit Haupt-Koopmann, sagte. Deren Zahl sank innerhalb eines Monats um 1.200 oder 10,2 Prozent.

Jedoch sind immer noch etwa 9,6 Prozent aller Arbeitslosen jünger als 25 Jahre. Das sei auch angesichts der demografischen Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern inakzeptabel, sagte Haupt-Koopmann. Das Land brauche gerade junge Fachleute, um seine Zukunftsfähigkeit zu sichern.

Mehr sozialversicherungspflichtige Jobs gemeldet

Im Vorjahresvergleich wurden 6.400 zusätzliche sozialversichungspflichtige Arbeitsplätze angezeigt. Vor allem im Baugewerbe entstanden neue Jobs, hier wurden 2.500 neue Stellen angezeigt. Im Gesundheits- und Sozialwesen waren es 1.800 Stellen und im Handel 1.500 Stellen mehr als vor einem Jahr. Verloren gingen vor allem Arbeitsplätze in der öffentlichen Verwaltung (-2.200).

Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) forderte die Unternehmen vor dem Hintergrund vieler freier Ausbildungsplätze auf, bei den jungen Leuten mit guten Arbeits- und Entgeltbedingungen zu werben. Derzeit seien 6.400 Ausbildungsplätze frei, davon fast 1.500 im Hotel- und Gaststättenbereich. 3.900 Bewerber suchten noch eine passende Lehrstelle.

Mitarbeiter der Arbeitsagenturen und Jobcenter werden am 7. Mai beim Tag des Ausbildungsplatzes wieder gezielt Jugendliche und Arbeitgeber ansprechen. Bei den Personalverantwortlichen solle vor allem dafür geworben werden, Jugendlichen mit Startschwierigkeiten eine Chance zu geben, sagte Haupt-Koopmann. Man müsse auch die versteckten Talente junger Menschen erkennen, fördern und nutzen.