Stellensuche im Bekanntenkreis beginnen

Hamburg (dpa/tmn) – Eine Stellensuche beginnt am besten im Bekanntenkreis. Dabei ist es egal, ob der Betreffende seinen alten Job verlieren wird oder von sich aus etwas Neues angehen möchte.

«Es lohnt sich immer, zunächst im eigenen Umfeld zu gucken, Freunde oder die Nachbarn zu fragen», sagt die Karriereberaterin Svenja Hofert. «Aber auch Leute, die man seit zehn Jahren nicht gesehen hat, kommen infrage», so die Expertin aus Hamburg. Es gebe kleine Unternehmen, die keine Stellenanzeige schalten – von solchen Jobs erfahre man am leichtesten über Kontakte.

«Die meisten trauen sich aber nicht, das zu nutzen und machen es erst, wenn es auf anderem Weg nicht funktioniert», hat Hofert beobachtet. Manche Menschen schrecke die Vorstellung ab, Bekannte zu belästigen. Andere haben Angst, denjenigen zu enttäuschen, der sie eventuell einem Arbeitgeber empfiehlt. Vor allem Frauen haben nach Hoferts Erfahrungen in dieser Hinsicht oft unnötige Skrupel.

Wichtig sei allerdings, Freunden und Bekannten möglichst präzise klar zu machen, was man eigentlich sucht. «Das geht im persönlichen Gespräch am besten», sagte Hofert. Eine Rundmail an alle möglichen Bekannten ist dagegen weniger effektiv.

Vor allem, wer sich beruflich neu orientieren und möglicherweise nicht nur den Arbeitgeber, sondern zum Beispiel auch die Branche wechseln will, sollte seinen Bekannten erklären, was ihm vorschwebt, empfahl Hofert. Dies erhöht nicht nur die Chance, passende Tipps zu bekommen – es kann beide Seiten auch vor unangenehmen Überraschungen bewahren. Schließlich können unpräzise Informationen gerade bei der Stellensuche zu weitreichenden Missverständnissen führen: Damit derjenige, der zum Beispiel von einer leitenden Position in einem Architekturbüro träumt, nicht für eine Stelle im Projektteam eines Automobilherstellers empfohlen wird, sollten die Angaben über die eigenen Vorstellungen so konkret wie möglich sein.