Studie: Gute Aussichten für Technikfachkräfte

Essen (dpa/tmn) – Die Wirtschaftskrise trifft derzeit auch Maschinenbauer und andere Technikfachkräfte. Langfristig haben Absolventen in solchen Fächern aber gute Aussichten, wie aus einer Studie des Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft in Essen hervorgeht.

Demnach droht schon bald ein akuter Nachwuchsmangel im sogenannten MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). So wird es in den kommenden Jahren einen jährlichen Bedarf von bis zu 113 000 MINT-Absolventen geben. Erwartet werden hochgerechnet aber nur etwa 90 000 Absolventen pro Jahr. Dadurch ergebe sich bis 2020 eine Lücke von rund 230 000 Fachkräften.

Der drohende Fachkräftemangel in Deutschland zeige sich auch an der niedrigen Ersatzrate bei Ingenieuren, also dem Verhältnis von jüngeren zu älteren Beschäftigten in der Berufsgruppe. So beträgt das Verhältnis laut der Studie hierzulande 0,9 zu 1 – auf einen Ingenieur über 55 Jahren kommt also nicht einmal eine Nachwuchskraft unter 35 Jahren. Zum Vergleich: In Schweden, Portugal und Irland stehen jeweils mehr als vier junge Fachkräfte einem älteren gegenüber.

Derzeit scheiden den Angaben zufolge jährlich 37 000 Ingenieure aus dem Berufsleben aus. Hinzu kommen 8000 Mathematiker und Naturwissenschaftler pro Jahr, für die Nachwuchs benötigt wird.

Innerhalb des MINT-Bereichs ist laut der Studie in den Technikfächern ein besonders starker Nachwuchsmangel zu erwarten: So ist die Zahl der Absolventen in der Fächergruppe Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften von 1995 bis 2007 von 36 000 auf 47 000 gestiegen, das war ein Zuwachs von 34 Prozent. In den Ingenieurswissenschaften verringerte sich der Wert im gleichen Zeitraum dagegen um 13 Prozent. In diesem Bereich sank der Anteil an allen Hochschulabsolventen daher von 23,6 auf 15,1 Prozent. In den übrigen MINT-Fächern stieg die Quote von 15,5 auf 16,3 Prozent.

Allerdings hält längst nicht jeder ein solches Studium durch: Mehr als jeder Vierte (28 Prozent) eines Studienanfängerjahrganges wirft in den MINT-Fächern das Handtuch. Im Durchschnitt aller Studiengänge verlassen nur 20 Prozent die Universität ohne Abschluss. Ein Gutes hat die überdurchschnittlich strenge Auslese allerdings: Durch sie steigen die Jobchancen für alle, die bis zum Abschluss durchhalten.