Studie: Zwei Fremdsprachen überfordern Kinder nicht

Bern (dpa/tmn) – Zwei Fremdsprachen zu lernen, überfordert Kinder nicht. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie des Schweizer Nationalfonds in Bern. Die Kenntnisse der ersten Fremdsprache machten außerdem das Erlernen der zweiten einfacher.

Forscher der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz in Luzern hatten 30 Schulklassen untersucht, die in der dritten Klasse mit Englischunterricht und in der fünften Klasse mit Französisch begannen. Die Vergleichsgruppe bildeten 20 Klassen, die nur Französisch lernten.

Es zeigte sich, dass die Schüler mit frühem Englischunterricht danach besser Französisch lernten. Untersucht wurden Hör- und Leseverständnis und mündliche Interaktion in der Fremdsprache sowie das Leseverständnis in Deutsch. Allerdings sei das kein Plädoyer für frühen Englischunterricht. Denkbar sei, dass frühe Französischstunden einen ähnlich positiven Effekt auf die nachfolgende Fremdsprache hätten, so die Forscher.

Auch ein gutes Leseverständnis in Deutsch erleichtere das Englisch- und Französischlernen. Und Kinder, die zu Hause mehr als eine Sprache sprechen, profitierten beim weiteren Sprachenlernen ebenfalls von ihren Vorkenntnissen. Die große Mehrheit der Schüler habe Spaß am Fremdsprachenunterricht gehabt. Allerdings fühlte sich auch rund jedes vierte Kind oft gestresst oder hatte Angst vor Fehlern. Das Gefühl, im Französischunterricht überfordert zu sein, hänge aber nicht davon ab, ob das Kind schon Englisch lernt.