Trotz Arbeitnehmerfreizügigkeit kein Ansturm auf Arbeitsplätze

Nach der Öffnung des deutschen Arbeitsmarkts für Bürger aus acht weiteren EU-Mitgliedsstaaten ist ein Ansturm auf die Arbeitsplätze im Nordosten ausgeblieben.

Es seien bislang lediglich 800 Beschäftigte aus Estland, Lettland, Litauen, Polen, Ungarn, Slowenien, der Slowakischen oder der Tschechischen Republik nach Mecklenburg-Vorpommern gekommen, teilte der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Bezirk Nord am Dienstag in Hamburg mit. Nach Hamburg und Schleswig-Holstein seien jeweils 1.700 Menschen gegangen.

Arbeitskräfte aus den genannten EU-Ländern benötigen seit dem 1. Mai 2011 in Deutschland keine Arbeitserlaubnis mehr. Seither hätten sich 57.000 Beschäftigte aus diesen Ländern eine Arbeitsstelle in Deutschland gesucht, teilte der DGB weiter mit. Die Gewerkschaft berief sich dabei auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit.

Polkaehn: Sprachbarriere ist ein Hindernis

Die meisten Arbeitnehmer aus den betroffenen Ländern gingen den Angaben zufolge nach Bayern, Nordrhein-Westfalen oder Baden-Württemberg. Vor der Öffnung des Arbeitsmarktes seien bereits 227.000 Beschäftigte aus diesen Ländern in Deutschland tätig gewesen.

Dass trotz der Öffnung des Arbeitsmarktes nur relativ wenige Arbeitnehmer nach Deutschland kamen, erklärte sich der DGB-Bezirksvorsitzende Uwe Polkaehn anderem damit, dass in den Jahren zuvor bereits viele Menschen nach Großbritannien gegangen seien. Auch die Sprachbarriere und die Qualifikationsanforderungen stellen ein großes Hindernis für die Arbeitsaufnahme in Deutschland dar, sagte er.