Verhandlungstaktik: Bei Gehaltsverhandlung pokern

Hamburg (dpa/tmn) – Bei Gehaltsverhandlungen sind viele Frauen zu zaghaft. «Wechseln sie den Job, sagen sie ganz ehrlich, was sie vorher verdient haben», sagte Barbara Schneider aus Hamburg, die weibliche Führungskräfte coacht.

«Es ist aber Verhandlungstaktik, dass man 25 bis 30 Prozent mehr verlangt.» Handelt der neue Arbeitgeber einen dann etwas runter, sei das immer noch eine gute Steigerung. Sinnvoll sei, vor den Verhandlungen für sich selbst eine Untergrenze festzulegen. Ist nicht mehr Gehalt drin, könne über andere Leistungen, etwa ein Firmenhandy oder eine Fortbildung verhandelt werden, sagte Schneider. Die Angst, dass man bei einer höheren Gehaltsforderung sofort aus dem Rennen ist, sei meist unbegründet. «Wenn jemand auf eine Stelle passt, scheitert die Einstellung in der Regel nicht am Gehalt.»

Barbara Schneider sieht in zu geringen Gehaltsforderungen aber auch eine Gefahr: «Wenn eine hoch qualifizierte Frau Mädchenpreise verlangt, irritiert sie ihre Verhandlungspartner. Die fragen sich dann, ob sie es wirklich drauf hat.»