Viel weniger außerbetriebliche Ausbildungsplätze

Köln (dpa/tmn) – Die Zahl der außerbetrieblichen Ausbildungsplätze ist deutlich zurückgegangen. So registrierte die Bundesagentur für Arbeit 2008 ein Minus von 10,4 Prozent im Vergleich zum Jahr davor.

Außerbetriebliche Ausbildungsplätze gibt es zum Beispiel in Werkstätten eines gemeinnützigen Trägers, so das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Dieser Trend sei einer der Gründe dafür, warum zwischen Oktober 2007 und dem Start des neuen Ausbildungsjahres im September 2008 1,5 Prozent weniger Ausbildungsverträge neu abgeschlossen wurden. Insgesamt waren es gut 600 000.

Dabei war die Entwicklung bundesweit sehr unterschiedlich. So gab es dem Institut zufolge in Hamburg ein Plus von 4,4 Prozent, in Niedersachsen von 1,8, in Bremen von 3,1 Prozent. Dagegen wurden in Rheinland-Pfalz 3,6 Prozent weniger Neuverträge abgeschlossen. In Sachsen-Anhalt gab es ein Minus von 8,7, in Thüringen von 9,4 und in Sachsen sogar von 15,3 Prozent. Gerade in Ostdeutschland habe sich der Abbau der außerbetrieblichen Ausbildungsplätze besonders bemerkbar gemacht.

Ein zweiter Trend, der die Zahl der Neuverträge sinken lässt, ist allerdings schlicht die demografische Entwicklung. Die Zahl der Jugendlichen, die für eine Ausbildung infrage kommen, geht zurück. Das habe sich 2008 bereits bemerkbar gemacht, erläutert das IW. So sank die Zahl der Schulabgänger an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen, die keine Studienberechtigung hatten, um mehr als 40 000. Der Geburtenrückgang treffe auch in diesem Fall Ostdeutschland stärker als Westdeutschland. Gab es bundesweit einen Rückgang der Bewerber um einen Ausbildungsplatz von 15,2 Prozent, lag dieser Wert in Ostdeutschland bei 26 Prozent.