Vokabeln merken: «Szenisches Lernen» hilft

Bochum/Ulm (dpa/tmn) – Mit stumpfem Auswendiglernen kommen Schüler und Studenten beim Vokabeltraining oft nicht weit. Effektiver kann das sogenannte szenische Lernen sein.

Dabei werden Begriffe zum Beispiel mit Bewegungen verknüpft. Ein Klatschen steht dann für eine bestimmte Vokabel, erläutert die Zeitschrift «Unicum Abi». Die sinnlichen Eindrücke dienen als Eselsbrücke: Fällt einem im Test eine Vokabel nicht mehr ein, lässt sie sich über die Bewegung oder den Klang womöglich wieder abrufen.

Das Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen in Ulm hat den Lerneffekt dieser Methode im Versuch nachgewiesen: Es teilte Lateinklassen in Gruppen, von denen eine klassisch und die andere szenisch lernen musste. Nach zwölf Wochen waren bei der ersten Gruppe im Schnitt 6,8 von 20 Vokabeln hängengeblieben – die zweite kam auf 16,3 Vokabeln. Grund dafür sei, dass beim szenischen Lernen mehrere Hirnregionen gleichzeitig beansprucht werden. Das Gehirn arbeite dadurch mehr und speichere Vokabeln über neu geschaffene Verbindungen eher als sonst. «Lernen ist ein aktiver Prozess. Je mehr der Schüler arbeitet, desto mehr lernt er», erklärt Hirnforscherin Katrin Hille.