Bayerischer Lehrerverband fordert mehr Unterstützung für Migranten

Kinder aus Migrantenfamilien müssen nach Auffassung des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV) stärker gefördert werden.

Nötig sind beitragsfreie Kindergartenplätze, mehr Ganztagesschulen und mehr gezielte Sprachförderung, sagte BLLV-Präsident Klaus Wenzel am Freitag in München. Schüler aus Migrantenfamilien gingen deutlich seltener auf Realschulen und Gymnasien, aber überproportional häufiger auf Förder- und Haupt- beziehungsweise Mittelschulen.

Auch sei ihr Anteil an Wiederholern und Schulabbrechern höher.

Wenzel kritisierte, dass durch den Personalmangel an Schulen Maßnahmen für eine bessere Integration schwer oder gar nicht umgesetzt werden könnten.

Das bayerische Kultusministerium bestätigte in einem Gespräch mit dapd die Notwendigkeit einer intensiven Förderung von Migrantenkindern. Allerdings werde dies bereits geleistet, sagte Ministeriumssprecher Ludwig Unger.

So gebe es im Vorschulalter Deutschkurse im Umfang von 240 Stunden. In Grund- und weiterführenden Schulen würden ebenfalls Sprachfördermaßnahmen angeboten. Allein in Grund- und Mittelschulen investieren wir hierfür 700 Lehrerstellen, sagte Unger. Neben den schulischen Fördermaßnahmen sei es aber auch wichtig, dass die Eltern ihre Kinder unterstützten, betonte er.