Bayern will dreigliedriges Schulsystem erhalten

Bayern will trotz abweichender Pläne der CDU-Spitze in Berlin am dreigliedrigem Schulsystem festhalten und hat hierzu die Hauptschule zur sogenannten Mittelschule weiterentwickelt.

«Es ist ein strategischer Fehler zulasten der jungen Menschen, wenn ein Land vom differenzierten Schulwesen Abstand nimmt und dabei das Aus der Hauptschule in Kauf nimmt», sagte Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) am Montag in München. Die Schwesterpartei CDU dagegen will Haupt- und Realschulen zusammenlegen.

In Bayern ist die Weiterentwicklung der Hauptschule zur Mittelschule den Angaben zufolge so gut wie abgeschlossen. Im neuen Schuljahr würden bereits 928 der 948 Hauptschulen als Mittelschulen starten, sagte der Minister.

Im Gegensatz zur Hauptschule soll die Mittelschule intensivere berufliche Orientierung und eine bessere individuelle Förderung bieten. So könnten die Schüler zwischen drei berufsorientierenden Zweigen wählen sowie Angebote der vertieften beruflichen Orientierung besuchen. Dabei kooperierten die Schulen mit der Agentur für Arbeit. Zudem sollen die Mittelschulen helfen, ein wohnortnahes Schulangebot zu erhalten.

Im laufenden Schuljahr besuchen den Angaben zufolge rund 220.000 Schüler die Mittel- und Hauptschulen. Zwar werden es im neuen Schuljahr weniger sein. Allerdings soll die Zahl laut Spaenle über der ursprünglichen Prognose von 208.900 Schülern liegen.