Bei zweiter Fremdsprache entscheidet häufiger das Los

Dresden (dapd-lsc). An Sachsens Gymnasium entscheidet verstärkt das Los über die Teilnahme am Unterricht in der zweiten Fremdsprache.

Das geht aus der Antwort des Kultusministeriums auf eine Parlamentsanfrage der Grünen hervor, die am Mittwoch bekannt wurde. Danach sind im nächsten Schuljahr Schüler an 23 von insgesamt
145 Gymnasien betroffen. In den beiden vergangenen Schuljahren hatte es das umstrittene Losverfahren lediglich in sieben beziehungsweise acht Gymnasien gegeben.

Die Grünen sprachen von einer «Fremdsprachenlotterie» und forderten das Kultusministerium auf, mehr Sprachenlehrer einzustellen. Wenn jedes sechste Gymnasium betroffen sei, könne nicht mehr von Härtefällen und Zufall gesprochen werden.

Das Thema hatte zuletzt für Schlagzeilen gesorgt. So müssen mehrere Gymnasiasten eines Radebeuler Gymnasiums, die eigentlich Französisch lernen wollten, nach einem Losentscheid nun Russisch lernen. Das Kultusministerium hatte darauf verwiesen, dass es keinen Rechtsanspruch bei der zweiten Fremdsprache gebe.