Bildungsverwaltung: Berlin nimmt Schul-Sicherheit ernst

Als Konsequenz aus dem Amoklauf am Erfurter Gutenberg-Gymnasium vor zehn Jahren hat Berlin nach Einschätzung der Bildungsverwaltung viel für die Sicherheit an Schulen getan.

Neben dem Einsatz von speziell ausgebildeten Psychologen wurden zur Bewältigung solcher Ausnahmesituationen Notfallpläne erarbeitet. Bei dem Amoklauf in der thüringischen Landeshauptstadt 2002, der sich am Donnerstag jährt, tötete der Täter 16 Menschen und sich selbst.

So wurden 15 Stellen für Schulpsychologen geschaffen, die sich speziell um die Gewaltprävention und Krisenintervention kümmern, wie eine Sprecherin der Bildungsverwaltung auf dapd-Anfrage mitteilte. Um Schulen besser auf Amokläufe vorzubereiten und Schulleitungen handlungsfähiger zu machen, gab die Behörde 2005 die Notfallpläne für die Berliner Schulen heraus. Sie wurden nach dem Blutbad von Winnenden aktualisiert. Im März 2009 hatte ein 17-Jähriger 15 Menschen und anschließend sich selbst erschossen.

Bildung von Krisenteams wird gefördert

Bei Maßnahmen zur Prävention arbeitet die Bildungsbehörde eigenen Angaben zufolge eng mit der Polizei zusammen. Derzeit fördere sie die Bildung von sogenannten Krisenteams an Schulen, die sich um Prävention und Nachsorge kümmern sollen. Lehrer würden dabei mit Unterstützung von Schulpsychologen und der Freien Universität Berlin fortgebildet, um zu wissen, was in kritischen Situationen zu tun sei.

Zudem wurden laut Sprecherin in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung die Bau-Standards für die öffentlichen Schulen geändert. Seit April 2009 seien bei allen Neu- und Umbauten an Schulgebäuden Lautsprecheranlagen zu installieren, die im Ernstfall Warnhinweise geben können. Hintergrund sei, dass bis dahin nur eine beschränkte Zahl von Schulen über Lautsprecheranlagen verfügte.

Um die Zeit bis zur vollständigen Ausrüstung zu überbrücken, sollen die in jeder Schule vorhandenen Pausen-Klingeln mit einem Dauerton für die Alarmierungen genutzt werden, hieß es weiter. Daher seien die Bezirke im April 2009 gebeten worden, kurzfristig zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen. Ende vergangenen Jahres waren den Angaben zufolge über 90 Prozent der Schulen mit Alarmierungsanlagen ausgestattet.