CDU einigt sich bei der Bildungspolitik

Im Streit um das dreigliedrige Schulsystem haben sich Bundesbildungsministerin Anette Schavan (CDU) und die CDU in ihrem Heimatland Baden-Württemberg offenbar auf einen Kompromiss geeinigt.

Die Antragskommission zur Vorbereitung des Bundesparteitages habe sich auf einen gemeinsamen Weg verständigt, sagte der Bildungsexperte des CDU-Landesverbandes, Georg Wacker, am Montag in Stuttgart. Demnach sollen unter anderem der Haupt- und der Realschulabschluss erhalten bleiben.

Wir haben wesentliche Ziele der CDU Baden-Württemberg in dieser überarbeiteten Fassung verankern können, sagte Wacker. Ich bin auch dankbar, dass Bundesbildungsministerin Schavan sich ebenfalls bewegt hat, fügte er hinzu.

So sollen Haupt- und Realschule als eigenständige Schulformen erhalten bleiben, erläuterte Wacker. Bei rückläufigen Schülerzahlen könne es aber organisatorische Kooperationen zwischen den beiden Schularten geben. Sollte der Bundesparteitag dies so beschließen, könne sich die baden-württembergische CDU sich voll und ganz in dieser Positionsbeschreibung wiederfinden.

Das von Schavan erarbeitete Programm Bildungsrepublik Deutschland war in der Südwest-CDU kritisch aufgenommen worden, weil es ursprünglich die Abkehr vom dreigliedrigen Schulsystem vorsah.

Zwtl.: Mehr Vergleichbarkeit der verschiedenen Bildungsgänge

Wacker hob hervor, dass es viele Ziele gebe, bei denen Einigkeit herrsche. So sei auch die CDU Baden-Württemberg der Auffassung, dass – angesichts einer zunehmend mobilen Gesellschaft – die verschiedenen Bildungssysteme in Deutschland vergleichbar sein müssten. Das ist ein ganz wichtiges Ziel und eine Herausforderung für alle Bildungsakteure in Deutschland.

Allerdings gebe es auch strittige Punkte. Die Einrichtung eines Bildungsrates auf Bundesebene neben der Kultusministerkonferenz sei nach wie vor Bestandteil des Papiers, sagte Wacker. Der baden-württembergische Landesverband halte dies aber nicht für notwendig.

Dennoch urteilte der Landesvorsitzende der CDU, Thomas Strobl: Ich glaube, dass wir aus Sicht der CDU in Baden-Württemberg bei der Bildungspolitik nun einen sehr guten Weg gefunden haben.