Der Deutsche Lernatlas 2011 der Bertelsmann-Stiftung untersucht die Bildungsbedingungen in Deutschland.
Eine neue Bildungsstudie offenbart ein großes Gefälle innerhalb Deutschlands. Im Deutschen Lernatlas 2011 der Bertelsmann-Stiftung schneidet der Süden laut Spiegel durchweg deutlich besser ab als der Norden. Die schlechtesten Landkreise und kreisfreien Städte in Baden-Württemberg und Bayern seien immer noch besser als die besten Regionen in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern.
Die Studie untersucht, wie gut es sich in den rund 400 Kreisen und kreisfreien Städten der Republik lernen lässt. Dabei wird nicht nur das Lernen in Schulen, Hochschulen oder Betrieben betrachtet, sondern auch das persönliche und soziale Engagement der Bürger. Den besten Gesamtwert erzielt der Landkreis Main-Spessart, den schlechtesten die Stadt Wismar.
Bundesländer-Ranking im Deutschen Lernatlas 2011
Platz 1: Bayern
Platz 2: Baden-Württemberg
Platz 3: Sachsen
Platz 4: Rheinland-Pfalz
Platz 5: Hessen
Platz 6: Saarland
Platz 7: Thüringen
Platz 8: Schleswig-Holstein
Platz 9: Niedersachsen
Platz 10: Nordrhein-Westfalen
Platz 11: Hamburg
Platz 12: Sachsen-Anhalt
Platz 13: Berlin
Platz 14: Brandenburg
Platz 15: Mecklenburg-Vorpommern
Platz 16: Bremen
Top 5 Ranking der Großstädte im Deutschen Lernatlas 2011
Platz 1: München
Platz 2: Dresden
Platz 3: Stuttgart
Platz 4: Nürnberg
Platz 5: Frankfurt a.M.
Bildungsbedingungen im Süden viel besser als im Norden
Bei den Bedingungen für gute Bildung hängt der Süden Deutschlands den Norden klar ab. Die schlechtesten Regionen in Baden-Württemberg und Bayern sind immer noch besser als die besten Regionen in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern. Dies zeigt laut Spiegel der Deutsche Lernatlas 2011 der Bertelsmann-Stiftung. Der FDP-Bildungsexperte Heiner Kamp forderte angesichts der Ergebnisse, die Bildungspolitik müsse besser koordiniert werden.
Die Studie untersucht, wie gut es sich in den rund 400 Kreisen und kreisfreien Städten der Republik lernen lässt. Dabei wird nicht nur das Lernen in Schulen, Hochschulen oder Betrieben betrachtet, sondern auch das persönliche und soziale Engagement der Bürger. Den besten Gesamtwert erzielt der Landkreis Main-Spessart, den schlechtesten die Stadt Wismar. Schlusslicht unter den Bundesländern ist Bremen, die Bestnote bekommt Bayern.
Gutes schulisches Umfeld in Dresden
In die Gesamtwertung flossen die Ergebnisse von vier Einzeluntersuchungen ein. Beim schulischen Lernen ging es unter anderem um die Frage, wie gut Grundschüler lesen können und wie viele Hochschulabsolventen eine Region zählt. Hier schnitten vor allem Kreise in Bayern gut ab, den höchsten Wert unter den Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern erzielte Dresden.
Das berufliche Lernen umfasst vor allem Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung. Erfasst wurden unter anderem die Chancen von Jugendlichen, in einer Region einen Ausbildungsplatz zu finden, und die Angebote von Volkshochschulen. Beste Großstadt ist München. Auch alle anderen Sieger in den verschiedenen Kategorien, darunter Klein- und Mittelstädte sowie ländliches Umland, liegen in Bayern.
Untersucht wurden zudem die Bedingungen für das soziale Lernen. Gemeint sind Faktoren wie die Quote der Parteimitglieder, Einrichtungen für die Jugendarbeit und die Zahl der Bürger, die sich sozial engagieren. Hier zeigt die Studie ein klares West-Ost-Gefälle. Nach der Wende und der Auflösung der staatlich organisierten Engagementstrukturen der DDR entwickelte sich in den neuen Bundesländern nur langsam eine neue, eigenständige Engagementkultur, zitiert der Spiegel aus der Studie.
Beim persönlichen Lernen stehen viele Großstädte gut da. Untersucht wurden unter anderem Zahlen zu Museums- und Theaterbesuchen und zum Leseverhalten. Spitzenwerte erzielen hier auch viele Regionen im südlichen Bayern und Baden-Württemberg.
Kamp beklagt ideologischen Ballast
Kamp, FDP-Obmann im Bundestagsausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung, warnte vor einem Auseinanderbrechen der Republik. Es fehle an einer gemeinsamen Richtung aller Bundesländer und am Willen, gemeinsam Verantwortung für gute Bildung zu tragen, sagte Kamp der Nachrichtenagentur dapd in Berlin.
Föderalismus kann nicht heißen, dass jeder Seins macht, mahnte der Abgeordnete. So würden bestimmte Bundesgebiete einfach abgehängt. Es gebe zu viel ideologischen Ballast in der Bildungspolitik. Kamp forderte ein neues, übergeordnetes Koordinierungs-Instrumentarium, mit Bund und anderen gesellschaftlich verantwortlichen Akteuren, um das ewige kleinkrämerische Geschacher zu überwinden.
Hier geht es zur Übersicht der Bertelsmann-Stiftung Deutscher Lernatlas 2011