Erneut Streit um Vertretungslehrer

Rund eineinhalb Monate nach dem Schulstart in Rheinland-Pfalz hat der Verband Bildung und Erziehung (VBE) erneut die Lehrerversorgung an den Schulen bemängelt.

Laut einer Umfrage des VBE seien an 44 Prozent der rund 300 befragten Schulen bis zum 16. September Verträge von Vertretungslehrern gekürzt oder nicht verlängert worden, sagte VBE-Landeschef Johannes Müller am Dienstag in Mainz. Damit sei die rot-grüne Landesregierung eine gesicherte Unterrichtsversorgung schuldig geblieben.

Das Bildungsministerium wies die VBE-Zahlen als Ergebnis einer nicht repräsentativen Blitzumfrage bei einem Teil der Schulen im Land zurück. Ministeriumssprecher Wolf-Jürgen Karle verwies auf die offizielle Erhebung zu Schulstatistik und Unterrichtsversorgung, die traditionell Ende Oktober veröffentlicht würde.

Dagegen seien die Prozentzahlen, mit denen der VBE offenkundig Eindruck schinden wolle, nicht nachvollziehbar, kritisierte Karle. Der weitaus überwiegende Teil der rund 700 Vertretungsverträge, die am Schuljahresbeginn noch bis zum 16. September befristet waren, seien mittlerweile verlängert worden.

Die Kürzungen der Stundenzahl in manchen Vertretungsverträgen wiederum hänge immer mit einem veränderten Bedarf an der jeweiligen Schule zusammen. Dies als Lücken in den Vertretungsverträgen zu bezeichnen, ist schlicht nicht korrekt, sagte Karle. Der VBE solle doch lieber die Vorstellung der offiziellen Zahlen abwarten, statt mal wieder vorschnell Vermutungen und Behauptungen in die Welt zu setzen, fügte der Ministeriumssprecher hinzu.