Expertengremium zur Förderung behinderter Schüler eingesetzt

Über die Förderung behinderter Schüler in Sachsen soll künftig ein unabhängiges Expertengremium beraten.

Ihm sollen Eltern, Lehrer, Wissenschaftler, Behindertenverbände sowie Vertreter von Kommunen und Wirtschaft angehören, wie das Kultusministerium am Freitag mitteilte. Sie sollten Empfehlungen erarbeiten, wie in Sachsen die UN-Behindertenrechtskonvention weiter umgesetzt werden könne.

Den Vorsitz übernimmt den Angaben zufolge der ehemalige sächsische Sozialminister Hans Geisler (CDU). Zur Mitarbeit eingeladen worden seien rund 30 Institutionen, Organisationen und Einzelpersonen. Das erste von insgesamt sechs Treffen ist für den 25. August vorgesehen.

Die Einrichtung des Expertengremiums ist Teil eines Programms zur Umsetzung der Behindertenrechtskonvention, das Kultusminister Roland Wöller (CDU) im Mai vorgestellt hatte. Es sieht vor, dass behinderte und nichtbehinderte Kinder häufiger gemeinsam lernen sollen. Dafür sollen schrittweise gemeinsame Schulprojekte ausgebaut, gemeinsames Lernen trotz unterschiedlicher Lehrpläne ermöglicht und die Förderschul-Diagnostik verbessert werden.

Das seit März 2009 geltende Übereinkommen der Vereinten Nationen garantiert Behinderten die gleichen Chancen wie Nichtbehinderten.
Die sächsischen Oppositionsparteien kritisieren seit Monaten die aus ihrer Sicht unzureichende Umsetzung der Konvention unter anderem an den Schulen im Freistaat.